Die Handlung fällt in die Zeit des Aufstandes gegen die deutsche Armee in Paris im August 1944. Auf den Dächern der Stadt erfüllt sich durch Verrat und Tod die Liebe zwischen einem deutschen Panzerschützen und einem kollaborierenden Milizsoldaten. Gleichzeitig wird aus der Fülle der Bilder ein einziger, verzweifelter, schmerzlicher Nachruf auf den erschossenen Freund des Dichters.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Bei der gegenwärtigen Flut von "Skandalliteratur" aus Frankreich heißt es, die Spreu sorgfältig vom Weizen zu trennen, findet der mit "tlx" kürzelnde Rezensent zu Recht. Genets "Totenfest" hat dabei ganz gute Karten: Nach Ansicht des Rezensenten gehört Genets Roman um ein Mitglied der prodeutschen Miliz Darnands und seinen Liebhaber, einem deutschen Soldaten, eindeutig zum Weizen. Der Roman, in dem Hitler als Päderast auftritt und ein Verhältnis mit einem französischen Jungen hat, dokumentiert Genets extremen Abscheu vor den Wertvorstellungen des bürgerlichen Frankreich, erklärt der Rezensent. Insbesondere Genets Courage, "politisch brisante Themen und erotisch-pornographische Phantasien auf einer Ebene zu behandeln", um so zu irritieren und zu provozieren, beeindruckt unseren Rezensenten. Lob gebührt nach seiner Ansicht auch dem erhellenden Nachwort der Übersetzerin Marion Luckow, das verdeutliche, dass Genets Roman die Poesie gleichsam inhärent sei.
© Perlentaucher Medien GmbH
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