Die Schriften zum Film (in dreil Teilbänden), die den Zeitraum von 1921 bis 1961 umfassen, versammeln in chronologischer Folge sämtliche kleineren Film-Texte Kracauers: rund 800 Kritiken, Rezensionen, Essays, Feuilletons sowie nachgelassene Typoskripte und Entwürfe. Sie dokumentieren die Entwicklung und den Facettenreichtum einer der bedeutendsten Filmtheorien der Gegenwart und stellen zugleich ein einzigartiges Kompendium der Filmgeschichte dar. Mit dem Blick eines der genauesten, kenntnisreichsten und theoretisch reflektiertesten Beobachter des Kinos können wir bekannte und vergessene Filme in ihrem ästhetischen Anspruch sowie ihrem historischen und kulturellen Kontext wiederentdecken.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Höchstes Lob zollt Thomas Meyer den Herausgeberinnen dieser Werkausgabe. Zu seiner Freude haben sich Ingrid Belke, Sabine Biebl und Mirjam Wetzel nicht mit den "üblichen Archivrecherchen" begnügt, sondern "Tausende von schwer erreichbaren Details zu Filmen zusammengetragen, die zum Teil nicht mal mehr in Kopie existieren". Der vorliegende sechste Band mit Kracauers frühen Schriften zum Film hat ihn auch deshalb überzeugt, weil er nicht nur Kracauers Bedeutung für die Etablierung des damals jungen Genres reflektiert, sondern auch den "Entwicklungsgang des Autors" erkennbar werden lasse. Tag für Tag, erzählt Meyer, habe sich Kracauer ins Kino gesetzt, vieles schnell abgehandelt, anderes wiederum zum Ideal erklärt, um "die Unterschiede von Masse und Klasse besser festlegen zu können", wobei er sich auch als früher Chronist des von der Filmindustrie "kalkulierten Wechsels von der flott verdienten Mark und der Ideologisierung der Massen" erwiesen hat. Und so schließt Meyer seine durch und durch positive Kritik mit großem Worte: "Der Suhrkamp Verlag und die Leser haben einen großen Autor wiedergewonnen."
© Perlentaucher Medien GmbH
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