"When It Rains" von Juna Grey erzählt die Geschichte von Frey, die nach einem doppelten Tiefschlag – dem Verlust ihres Studienplatzes und dem Rauswurf aus ihrer Band – am Boden angekommen ist. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Ash, für den sie heimlich mehr empfindet, wagt sie einen Neuanfang in
Vancouver. Während Ash dort voller Tatendrang seinen Traumjob beginnt, fällt es Frey schwer, neuen Halt…mehr"When It Rains" von Juna Grey erzählt die Geschichte von Frey, die nach einem doppelten Tiefschlag – dem Verlust ihres Studienplatzes und dem Rauswurf aus ihrer Band – am Boden angekommen ist. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Ash, für den sie heimlich mehr empfindet, wagt sie einen Neuanfang in Vancouver. Während Ash dort voller Tatendrang seinen Traumjob beginnt, fällt es Frey schwer, neuen Halt zu finden, denn ein schmerzhaftes Geheimnis lastet schwer auf ihr und beeinflusst ihr Handeln. Der Roman begleitet sie auf ihrem Weg, wieder Vertrauen zu gewinnen, ihre eigene Stimme zurückzufinden und herauszufinden, ob aus Freundschaft mehr werden kann.
Als ich "When It Rains" von Juna Grey gelesen habe, war ich sofort mitten in Freys Welt. Schon früh habe ich gespürt, dass in der Freundschaft von Frey und Ash viel mehr steckt, als die beiden zunächst zulassen, doch gleichzeitig war da von Anfang an diese Schwere, dieses Geheimnis, das Frey mit sich herumträgt und das wie eine unsichtbare Mauer zwischen ihr und Ash steht. Für mich war das die treibende Kraft der Handlung – die Frage, ob Frey den Mut finden wird, sich zu öffnen, und ob die beiden eine gemeinsame Zukunft haben können.
Möglicherweise Spoiler:
Besonders beeindruckt hat mich die Art und Weise, wie Juna Grey die eher harten Themen wie Tierschutz, Depressionen, Suizidgedanken und Vergewaltigung in die Geschichte eingeflochten hat. Diese Themen sind ohne Frage schwer und emotional belastend, doch die Autorin behandelt sie mit einer großen Sensibilität und Ernsthaftigkeit. Sie werden weder beschönigt noch reißerisch dargestellt, sondern in einer Tiefe und Authentizität, die mich als Leserin betroffen gemacht, aber auch zum Nachdenken angeregt hat. Gerade weil diese Aspekte so realistisch geschildert werden, konnte ich Freys innere Kämpfe nachvollziehen und verstehen, warum sie so handelt, wie sie handelt. Für mich war das ein großer Pluspunkt, denn es zeigt, dass New-Adult-Literatur auch schwierige, gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen und verantwortungsvoll darstellen kann.
(Spoilerende)
Die Atmosphäre, die dabei entsteht, hat mich stark berührt, weil sie immer wieder zwischen Melancholie und Hoffnung pendelt. Am Anfang war da dieses Gefühl von Leere und Verlust, aber gleichzeitig blitzte immer wieder etwas Helles durch – die Aussicht auf Freundschaft, neue Begegnungen, die Kraft der Musik. Ich habe das Buch oft mit einem Kloß im Hals gelesen, aber nie mit dem Gefühl, dass alles aussichtslos ist. Diese Mischung hat für mich den besonderen Reiz ausgemacht.
Ein echtes Highlight waren für mich zudem die Charaktere.
Frey als Protagonistin hat mich emotional sehr berührt – ich habe mich ihr verbunden gefühlt und mit ihr ihre Emotionen gelebt und gefühlt. Es hat sich für mich einfach echt angefühlt. Sie ist keine makellose Heldin, sondern eine Figur mit Ängsten, Zweifeln und Fehlern, die dadurch unglaublich nahbar wurde. Ash war für mich der Gegenpart – der Fels in der Brandung: super sympathisch, geduldig und fürsorglich, dabei jedoch nie aufdringlich, sondern immer auf die gute Art für sie da – unterstützend, ohne Druck aufzubauen oder sie zu stressen. Diese Dynamik hat sich so stimmig und warm angefühlt, dass ich die beiden und ihre Beziehung sofort ins Herz geschlossen habe.
Auch die Nebencharaktere haben mir unglaublich gut gefallen. Sie waren nicht bloß Statisten, sondern allesamt toll und liebenswert, jede und jeder von ihnen hat auf seine Weise zur Atmosphäre beigetragen. Durch sie wurde Freys Welt lebendig und vielseitig, und ich hatte das Gefühl, wirklich Teil dieser Gemeinschaft zu sein.
Der Schreibstil hat zusätzlich dazu beigetragen, dass ich so tief in die Geschichte eintauchen konnte. Juna Grey schreibt emotional, aber nie kitschig, und schafft es, schwierige Themen mit viel Sensibilität zu behandeln. Gerade weil der Fokus so stark auf den teils wirklich krassen Themen lag, war ich überrascht, wie nahtlos sich die Liebesgeschichte eingefügt hat. Sie hat nicht den Blick auf das Wesentliche verschoben, sondern die Auseinandersetzung mit den Problemen sogar noch unterstützt und verstärkt.
Besonders mochte ich die vielen kleinen Momente, in denen es nicht um große Wendungen geht, sondern um innere Kämpfe, um die Bedeutung von Musik, um die Wärme einer WG-Küche oder die leisen Gesten zwischen zwei Menschen, die sich besser kennen, als sie es zugeben wollen.
Fazit
Insgesamt hat mich „When It Rains“ sehr berührt. Es ist ein intensives, berührendes Buch, das ernste Themen sensibel und authentisch darstellt, ohne die Hoffnung aus den Augen zu verlieren. Absolut lesenswert!