Second Chance für ein traumatisierte Frau und ihren Helfer – spannend, kurzweilig, ohne großes Drama trotz schwerster Themen
H. D. Carlton scheint sich einen Teil des Feedbacks zu Haunting Adeline, dass die Erzählung zu langatmig sei, zu Herzen genommen zu haben. Dieses Buch fängt mittendrin an
und man muss anfänglich sehr aufpassen, worum es geht, denn es gibt mehrere zeitliche Ebenen.
In…mehrSecond Chance für ein traumatisierte Frau und ihren Helfer – spannend, kurzweilig, ohne großes Drama trotz schwerster Themen
H. D. Carlton scheint sich einen Teil des Feedbacks zu Haunting Adeline, dass die Erzählung zu langatmig sei, zu Herzen genommen zu haben. Dieses Buch fängt mittendrin an und man muss anfänglich sehr aufpassen, worum es geht, denn es gibt mehrere zeitliche Ebenen.
In dem Gegenwartsstrang erleben wir die 35-jährige Molly, wie sie allein, vielleicht sogar einsam, eine sehr abgelegene Schweinefarm betreibt. Womit sie die Schweine füttert, ist nichts für schwache Nerven, zahlt aber ihren Unterhalt.
Eines Tages kommt ein anderer Fahrer für die nächste Futterlieferung und Molly erstarrt. Denn mit diesem Mann hatte sie vor langer Zeit einen One-Night-Stand, das erste und einzige Mal, dass sie zu ihrem Genuss mit einem Mann zusammen war.
Nach und nach erfahren wir mehr über Mollys Familiengeschichte und was sie vor neun Jahren hat fliehen lassen. Insbesondere letzteres wird eher nur angerissen, was wahrscheinlich daran liegt, dass dieser Teil schon aus Band 2 des Katz-und-Maus-Duetts bekannt ist. Die Erzählweise macht es sehr spannend, besser zu verstehen, wie Molly zu der Schweinefarm gekommen ist und warum sie sich so verhält, wie sie es tut.
Interessant ist, dass ihre Hintergrundgeschichte auf eine andere Weise problematisiert wird, als man es erwarten würde. So ist Molly alles andere als ein gebrochener Charakter und muss auch nicht gerettet werden. Im Gegenteil ist sie der Typ Mensch, der sich ihren Dämonen stellt und sein Schicksal selbst in die Hand nimmt.
Cage hingegen war für mich nicht ganz stimmig als Charakter. Er ist zwar für Molly entflammt und war damals durchaus einfallsreich, sie in seine Nähe zu bekommen. Er machte aber auch einen sehr empathischen Eindruck. Bei ihrem Wiedersehen nach neun Jahren, ist die Art, wie er versucht, sie für sich zu gewinnen, jedoch eher brachial und wirkt nicht mehr sehr empathisch. Ich frage mich, ob sein Verhalten nicht eher eine Retraumatisierung hätte hervorrufen müssen. Daher wirken diese grenzüberschreitenden Szenen anders als bei Haunting Adeline (der erste Band des Katz-und-Maus-Duetts, den ich im Gegensatz zum Zweiten noch gelesen habe) etwas gewollt, um die Erwartungen des Publikums zu füttern, aber nicht, weil es die Story hergegeben hätte.
Auch dieses Buch von H. D. Carlton wird eher von der Handlung getragen als von den Charakteren und ihren Emotionen.
Ich empfehle dir, unbedingt das Hörbuch zu hören, denn dafür wurden zwei fantastische Sprecher:innen engagiert: Beatrice Beautier und János Jung.
In Summe gute, kurzweilige und leicht darke Unterhaltung, ohne großen Anspruch, ohne großen Tiefgang.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Contemporary, Dark
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: Adult
➿ Plot-Trope: Afraid to commit, Bad girl-bad boy, Break up to save him / her, Damsel in distress, Emotional scars, Forced proximity, Morally grey, One-night-stand, Second chance, Strong female main character, Sworn off a relationship, Tortured heroes
🌎 Setting-Trope:
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Medium
🖤 Darkness: Grau
💓 Emotionalität: Gering
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Teils teils
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Teils teils
💋 Anzahl Spicy Szenen: 3
🔗 Spielart Spicy Szenen: Soft BDSM, BDSM
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: Detailliert
🎨 Originalität der Erzählweise: Teils teils
👀 Erzählperspektive: Wechselnde Ich-Erzähler:innen