„Die Hoffnung sieht, dass es trotz aller Dunkelheit Licht gibt.“
Das Nazi-Regime hat mit der Invasion in Polen den Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Viele Menschen stehen vor den Nichts, der braune Sumpf mordet, brandschatzt und vernichtet. Für Viktor, Musterschüler eine Napola, ist die Stunde der
Wahrheit gekommen, denn sein Geheimnis wurde enttarnt. Fortan rächt und wütet er als seelensloes…mehr„Die Hoffnung sieht, dass es trotz aller Dunkelheit Licht gibt.“
Das Nazi-Regime hat mit der Invasion in Polen den Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Viele Menschen stehen vor den Nichts, der braune Sumpf mordet, brandschatzt und vernichtet. Für Viktor, Musterschüler eine Napola, ist die Stunde der Wahrheit gekommen, denn sein Geheimnis wurde enttarnt. Fortan rächt und wütet er als seelensloes Monster, waltzt alles nierder, was ihm vor die Füße und vor den Lauf seiner Pistole kommt. Er kämpft gegen jedes Licht, jeden Funken Hoffnung, gegen die Menschlichkeit und gegen die Liebe, merzt alles aus und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Seine Wege kreuzen sich mit Frank Weber, Alina, Gregor, Claire und Katharina, die alle in eigener Misson unterwegs sind. Nicht immer mit guten Absichten, doch immer ihr Ziel vor Augen. Manche wollen Menschenleben retten, manche einfach nur lieben und andere widerum wollen, genau wie Viktor, Vergeltung und Rache. Die Jahre ziehen ins Land und Viktor verliert immer mehr sich selbst....
Anja Lehmann legt mit "Wie Blätter im Sturm" einen zeitgeschichtliche Roman vor, der tief unter die Haut geht und lange nachhallt. Sie projiziert schonungslose Bilder, die verstörend und zugleich provakant sind, schildert Panik in Echtzeit und fasst alles zu einem fast schon klaustrophobischen Nervenzerrer zusammen.
Es ist ein Roman, der vom dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte handelt und von Menschen erzählt, die "Wie Blätter im Sturm" von den Ästen geweht werden, die ihnen einst Halt und Hoffnung gegeben haben. Unbedingter Gehorsam, der Zwang zu Vernichten, Verrat und menschenverachtende Handlungen verweben die komplexen und tragischen Erzählstränge zu einer Geschichte die erinnirt, um nicht zu wiederholen und aufmerksam macht auf das, was im tagespolitischen Geschehen wieder mit einem deutlichen Rechtsruck zu verzeichnen ist. Die Schreibende macht mit ihrem Roman deutlich, wie wichtig es ist, noch genauer zu hinterfragen und sensibler, aufmerksamer mit der Thematik umzugehen.
Ihre Figuren sind sehr authentisch beschrieben und zeigen, wie sehr sich der Mensch durch Manioulation, Machtmissbrauch und Geltungsdrang verändert. Auch finden sich Menschen mit Herz zwischen den Seiten, die ihr Leben riskieren, um Unterdrückte und Verfolgte zur retten.
Hass, Hetze uns Antisemitismus vergiften diie Atmosphäre, doch Anja Lehemann zeigt immer wieder, wie sich Loyalität, Menschlichkeit und ein liebendes Herz als Hoffnungschimmer ihren Weg bahnen und sich dem absurd aufgeblähten Drang nach Tod, Gewalt und Vernichtung entgegenstellen.
Nicht immer ist das Schriftbild stimmig, denn es sind Fehler im Fließtext zu finden - Nutzung von Umgangssprache, fehlerhafte Interpunktion (falsche oder fehlende Satzzeichen verändern die Bedeutung des Satzes) führt machmal zu Missverständnissen und auch der ein oder andere Rechtschreibfehler sind dem Korrektorat durchgechlüpft.
Es bleiben dennoch 4,5 Sternchen übrig, denn diese Geschichte gegen das Vergessen m u s s einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden