Der fünfjährige Gavra Mandil lebt mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Irena in Jugoslawien. Der Vater ist Fotograf und die Geschwister freuen sich immer sehr, wenn sie ihn in seinem Geschäft besuchen dürfen und fotografiert werden. Doch mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs gerät Gavras heile Welt aus den Fugen. Das Land wird von den Nazis besetzt und alle jüdischen Menschen müssen nun einen gelben Stern tragen. Auch Gavra und seine Familie. Als ihnen die Deportation droht, beschließen sie zu fliehen. Der Weg ist gefährlich, doch dank eines ganz besonderen Fotos von Gavra und Irena unterm Weihnachtsbaum kann die Familie entkommen. Lange irren sie umher und finden schließlich Schutz bei einer albanischen Familie, die sie vor den Nazis versteckt und allen das Leben rettet.
Eine berührende Geschichte, die ein wenig bekanntes Kapitel der Judenverfolgung für Kinder im Grundschulalter erzählt: die Rettung jüdischer Menschen im mehrheitlich muslimischen Albanien.
Eine berührende Geschichte, die ein wenig bekanntes Kapitel der Judenverfolgung für Kinder im Grundschulalter erzählt: die Rettung jüdischer Menschen im mehrheitlich muslimischen Albanien.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Über die "unhintergehbare Gastfreundschaft der Albaner", die während des Holocaust Hunderten Juden das Leben gerettet haben, weiß man hierzulande viel zu wenig, konstatiert Rezensentin Eva-Maria Magel, die deshalb umso froher ist, dass Maya Klinger dieses Thema in ihrem neuen Kinderbuch aufgreift. Der Ich-Erzähler ist Gavra Mandil, 1936 in Novi Sad geboren, der in der ersten Klasse ist und in diesem jungen Alter bereits mehrfach seine eigene Identität als Jude verschleiern musste, erfahren wir. Dass seine Familie und er überleben, haben sie einer Fotografie zu verdanken, die die Kinder vor einem Weihnachtsbaum zeigt - später wird Mandil selbst Fotograf, viele der Fotos sind auch in dem Buch zu sehen und machen die Geschichte Magel zufolge nahbarer für junge Leserinnen und Leser. Die Illustrationen von Isabel Kreitz füllen die Lücken dessen, was die Fotos nicht erzählen und ermöglichen, dass das Buch insgesamt zum Nachfragen und -forschen nicht nur über die Familie Mandil, sondern auch über jene, die ihnen geholfen haben, anregt, schließt die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine berührende Geschichte, in der Menschen selbstverständlich helfen.« Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 20250620