Von den frühen Anekdoten bis zur autobiographischen Rede im Jahr 2001 führt diese Auswahl der kürzeren Prosa Volker Brauns. Der Kenner des Werks wird in ihr zahlreiche bei Suhrkamp noch ungedruckte Texte finden; und demjenigen, der sich erst mit diesen Texten des Büchnerpreisträgers des Jahres 2000 zu beschäftigen beginnt, mag diese Sammlung ein idealer »Einstieg« sein. Sie enthält so wesentliche Texte wie den Bodenlosen Satz, der die Summe der Erfahrung des Scheiterns des »frühen, rohen Sozialismus« zieht, und Die vier Werkzeugmacher, das komisch-grausame Lehrstück vom Irrewerden an der angemaßten menschlichen Identität. Zwischen beiden stehen die merkwürdigen, vorgreifenden Parabeln vom Frühjahr 1989: Wie es gekommen ist, Texte von kafkaesker Zartheit und Kraft. Nach allem aber, am Ende des Jahrtausends, fragt eine kleine, harte Erzählung: Was kommt?
Brauns Schreiben, als Versuch, die Gründe von Beharrung und Veränderbarkeit in unserer Wirklichkeit zusammenzudenken und Möglichkeiten der Freiheit zu erkunden, ist immer auch Arbeit für morgen.
Die Darmstädter Akademie verlieh den Büchner-Preis »dem Dichter, der mit Erbarmen und Witz eine lebendige Chronik seiner geschichtlichen Welt geschaffen« und »die Sprache und die Formen der philosophischen Epoche der deutschen Literatur erneuert und verwandelt hat«.
Brauns Schreiben, als Versuch, die Gründe von Beharrung und Veränderbarkeit in unserer Wirklichkeit zusammenzudenken und Möglichkeiten der Freiheit zu erkunden, ist immer auch Arbeit für morgen.
Die Darmstädter Akademie verlieh den Büchner-Preis »dem Dichter, der mit Erbarmen und Witz eine lebendige Chronik seiner geschichtlichen Welt geschaffen« und »die Sprache und die Formen der philosophischen Epoche der deutschen Literatur erneuert und verwandelt hat«.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Besonders bewegend findet Rezensent Harald Hartung den jüngsten, autobiografischen Text des Bandes, in dem Autor Volker Braun das Andenken seines in den letzten Kriegstagen gefallenen Vaters und die Erinnerung an die Zerstörung Dresdens beschwört. Noch nie hat Braun "so direkt und anrührend" formuliert, "was sein Leben und seine Kunst zeichnet", schreibt der Rezensent. Aber auch die anderen Prosaarbeiten, die dieser Band versammelt, finden seinen tiefen Respekt, den der Rezensent im Wesentlichen damit begründet, dass Braun es sich mit seinem Urteil nie einfach macht. Das trifft insbesondere auf Texte zu, deren Thema gescheiterte Wende-Hoffnungen sind. Hier beeindruckt den Rezensenten besonders die "kleistisch pointierte Novelle 'Die vier Werkzeugmacher'" von 1996. Als "ambitionierteste poetische Arbeit" erscheint dem Rezensenten der 1988 geschriebene Text "Die Republikflucht der Utopien in die Messer der Konsumschlacht". "Merkwürdig und bedauerlich" findet Hartung, dass der Verlag den Texten, die soviel mit historischen Momenten zu tun hätten, nicht die Daten von Entstehung und Erstveröffentlichung mitgegeben hat.
© Perlentaucher Medien GmbH"
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