Elisabeth Mann-Borgese liegt hier einen Band mit neuen Prosatexten vor: Es sind bitter-böse, grotesk-surreale, pessimistisch-makabre Geschichten, in denen sie apokalyptische Horrorszenarien unserer von Massenvernichtungswaffen, Genmanipulation, Klonen oder virtuellen Welten bedrohten Zeit entwirft.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Thomas Manns Lieblingstochter Elisabeth, die Anfang dieses Jahres trotz ihres hohen Alters recht überraschend starb, war nicht nur eine engagierte Ökologin, sondern schrieb ganz nebenbei Geschichten, die sich in Stil und Inhalt deutlich von den Werken ihres berühmten Vaters emanzipiert hatten, staunt Wolfgang Schneider. Wer der "Vorzugstochter" vorwerfe, sie habe einen Hang zur Konfliktvermeidung- und verdrängung, werde mit diesem Erzählband eines besseren belehrt, betont der Rezensent. Denn die oft apokalyptischen Geschichten seien alles andere als Weichzeichner einer harmonischen Welt. In vielen sieht sich der Rezensent an Science Fiction und Comics erinnert, denn einerseits thematisiere Mann Borghese die Zukunft und andererseits fielen ihre Figurenzeichnungen meist "knapp" und die Plots und "Bildfolgen" "rasant" aus. "Skrupellos", "bitterböse" und "pessimistisch-makaber", wie im Klappentext angekündigt, führe Mann Borghese den Leser durch die fantastischen Windungen ihrer Geschichten, die Schneider dem Leser nur wärmstens empfehlen kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH




