Im Jahr 2003 wurde in Dresden der 200. Geburtstag des Malers Ludwig Richter mit einem großen Stadtfest begangen. Berühmte Bilder Richters, darunter sein »Brautzug im Frühling«, wurden von Dresdner Bürgern nachgestellt. Bei Thomas Rosenlöcher verschwimmt diese touristische Realität mit den Wunschvorstellungen seines dresden- und auch sonst verliebten erzählerischen Alter ego zu einer phantastisch-satirischen Liebeserklärung an die Elbmetropole oder an das, was sie sein könnte. - Auch die zweite Erzählung, »Sandsteindresden«, ist ein Versuch, die weltweite Liebe zu Dresden zu erklären. Während sich der Erzähler auf der »Brühlschen Touristenterrasse« im Anklang an ehemaliges Mangelverhalten die Biere im Dreierpack kommen läßt, denkt er darüber nach, aus Dresden wegzugehen, denn »wer als Dresdner in der Welt etwas werden will, muß rechtzeitig die Stadt verlassen«. Doch ob ihm das gelingen wird? Denn die Leidenschaft des Dresdners ist es, über Dresden zu reden, und wie könnte er das besser als auf dem Theaterplatz im Sandsteinsound!
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Zauberhaft" findet Andreas Platthaus diesen Band mit zwei Erzählungen, in denen der Dresdner Autor Thomas Rosenlöcher seiner Heimatstadt nicht nur eine melancholische Hommage widmet, sondern eine überdies geistvolle, wie Platthaus schwärmt. Ort und Zeit der ersten Erzählung ist das Elbhangfest des Jahres 2003, auf dem die Dresdner sich und ihre Stadt feiern, und ein Dichter namens Thomas gerät mitten hinein in den "Brautzug im Frühling". "Erfrischend witzig" und "unangestrengt komisch" sei diese Erzählung, versichert Platthaus, während die zweite "Sandsteindresden" eher essayistisch-sarkastisch daherkomme, und auch bei Lesern, die nicht von geburt aus in Liebe zu Dresden versinken, ihre Magie entfalte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Solche Prosa ist Lektüre für jede Gelegenheit. Wann bietet sich einmal schon eine solche?« Frankfurter Allgemeine Zeitung







