20,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Erscheint vorauss. 15. Januar 2026
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

In seiner programmatischen Schrift Der Experimentalroman zieht Émile Zola die Parallele von der Literatur zu den Naturwissenschaften, innerhalb derer zwischen Beobachtung und Experiment zu unterscheiden ist. Von beidem brauche der Schriftsteller etwas, freilich sei man weit entfernt von den Gewissheiten etwa der Chemie und der Physiologie. Insbesondere über die Reagenzien der Leidenschaften wisse man noch zu wenig, um sie analysieren zu können. Die Texte über das Heiraten, Comment on se marie, und über das Sterben, Beerdigen und Erben, Comment on meurt, sind viel mehr als Vorstudien auf diesem…mehr

Produktbeschreibung
In seiner programmatischen Schrift Der Experimentalroman zieht Émile Zola die Parallele von der Literatur zu den Naturwissenschaften, innerhalb derer zwischen Beobachtung und Experiment zu unterscheiden ist. Von beidem brauche der Schriftsteller etwas, freilich sei man weit entfernt von den Gewissheiten etwa der Chemie und der Physiologie. Insbesondere über die Reagenzien der Leidenschaften wisse man noch zu wenig, um sie analysieren zu können. Die Texte über das Heiraten, Comment on se marie, und über das Sterben, Beerdigen und Erben, Comment on meurt, sind viel mehr als Vorstudien auf diesem Weg: Anhand von vier bzw. fünf Fällen, die jeder ein soziales Milieu repräsentieren - Aristokratie, Bourgeoisie, Kleinbürgertum und Proletariat -, untersucht Zola gleich einem Sozialforscher schonungslos präzise, wie gesellschaftliche Zwänge, Konventionen und wirtschaftliche Verhältnisse über Liebe, Heirat und Tod entscheiden. Er offenbart die Ehe als weltliche Verpflichtung und als lukrativen Vertrag, als sichere Verbindung zweier Buchhaltungsbilanzen und als Liebesleidenschaft (denn im Elend gibt es nichts anderes mehr), er führt eindrücklich vor Augen, dass man gut leben muss, um gut zu sterben - und dass bis zum letzten Atemzug Ungleichheit herrscht.
Autorenporträt
Émile Zola , 1840 in Paris geboren, gilt als einer der bedeutendsten französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts und als Begründer und Leitfigur des europäischen Naturalismus. Sein Hauptwerk, die zwanzigbändige sozialkritische Romanserie Les Rougon-Macquart , und sein politisches Engagement in der Dreyfus-Affäre machten ihn weltberühmt. Zola starb 1902 in Paris. Kristian Wachinger , 1956 geboren, hat als Lektor über dreißig Jahre das Klassiker-Programm des Hanser Verlags verantwortet. Er hat u. a. Giacomo Casanova, Georges Simenon und Émile Zola übersetzt und Bücher etwa von Elias Canetti und Yvan Goll herausgegeben. Er lebt in Berlin. Ulrich Friedrich Müller , 1932 geboren, hat historische und sozialwissenschaftliche Bücher etwa von Jules Roy, François Furet und Ray mond Cartier sowie literarische Texte von Honoré de Balzac, Gustave Flaubert, Jean Giraudoux u. a. ins Deutsche übertragen. Er verfasste die maßgebliche Übersetzung von Émile Zolas Comment on se marie und Comment on meurt für die Reihe dtv zweisprachig. Müller starb 1988.