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Millionen von Menschen sind heute davon überzeugt, vor ihrem jetzigen Leben bereits mehrmals gelebt zu haben. Viele meinen, ganz konkrete Erinnerung an frühere Leben zu haben, andere entdecken ihre karmische Vergangenheit durch Rückführungen und ähnliches. Eng damit verknüpft ist die Frage nach dem Schicksal (Karma): Ist das, was mir zustößt, Folge meiner Taten und Unterlassungen aus früheren Leben? Welche Gesetze sind es, die hier gelten? Inwieweit sind konkrete Erinnerungen an frühere Verkörperungen möglich, und wenn ja, wie? Obwohl dies häufig bestritten wird, finden sich auch im…mehr

Produktbeschreibung
Millionen von Menschen sind heute davon überzeugt, vor ihrem jetzigen Leben bereits mehrmals gelebt zu haben. Viele meinen, ganz konkrete Erinnerung an frühere Leben zu haben, andere entdecken ihre karmische Vergangenheit durch Rückführungen und ähnliches. Eng damit verknüpft ist die Frage nach dem Schicksal (Karma): Ist das, was mir zustößt, Folge meiner Taten und Unterlassungen aus früheren Leben? Welche Gesetze sind es, die hier gelten? Inwieweit sind konkrete Erinnerungen an frühere Verkörperungen möglich, und wenn ja, wie?
Obwohl dies häufig bestritten wird, finden sich auch im Christentum Hinweise auf die Ideen von Reinkarnation und Krama. In anderen Kulturkreisen sind sie sogar ganz selbstverständlich ins allgemeine Denken integriert. Dennoch gibt es sehr kontroverse Auffassungen darüber, wer oder was sich reinkarniert und nach welchen Gesetzen die Wiederverkörperung und Karma konkret vollziehen.
Autorenporträt
Dr. med. Michaela Glöckler, geboren 1946 in Stuttgart. Studium der Germanistik und Geschichte, anschließend Medizin in Tübingen und Marburg. Weiterbildung zur Kinderärztin am Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke und an der Universitäts-Kinderklinik in Bochum. Bis 1988 Mitarbeit in der Kinderambulanz am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, schulärztliche Tätigkeit in der Rudolf-Steiner-Schule in Witten. 1988 - 2016 Leitung der Medizinischen Sektion am Goetheanum.Darüber hinaus engagiert sie sich weltweit durch Vorträge, Publikationen und die Ausbildung junger Ärzte für die Verbreitung der Anthroposophischen Medizin. (25.08.2016)

Nothart M. Rohlfs, geboren 1955 in Oberkassel / Sieg:sozialwissenschaftliches und anthroposophisches StudiumTätigkeit für Zeitschriften und Verlage, in der Jugend- und Kulturarbeit, Heilpädagogik und Garten- und LandschaftspflegeSeit 1995 Begleitung in biografischen und Fragen von Team- und GemeinschaftsbildungSeminare, Konferenzen, Projekt- und KulturmanagementIntensive Beschäftigung mit den Themen Reinkarnation und Karma sowie Äther- und Elementarwelt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.10.1999

Am Hof von Marie Antoinette

Manche mögen's mehrfach. Ein Leben sei zu kurz, um sich vervollkommnen zu können. Nur wer mehrere Leben lang an sich arbeite, werde ans geistige Telos gelangen. Je unübersichtlicher die modernen Zeiten, desto mehr Menschen möchten wiederkehren. In "Reinkarnationstherapien" gedenken sie ihrer Vorleben, um nach einem postmortalen Zwischenzustand ein neues, erfüllteres Erdenleben führen zu können. Indem sie sich durch "Rückführung" für Höheres fit machen, wollen sie dem moralischen Fortschritt der Schöpfung dienen. Laut Auskunft empirischer Sozialforscher wächst die Zahl europäischer Reinkarnationsgläubiger. Jeder fünfte Schweizer Katholik weiß von seiner künftigen Wiederkehr. Dreizehn Prozent der eidgenössischen Protestanten, die einmal im Monat zum Gottesdienst gehen, bekennen auch die Sünden ihrer Vorleben. Gingen sie damals zu selten zur Kirche? Dies weiß die Sozialforschung ob ihres einseitig immanenzbezogenen Empiriebegriffs nicht. Andere Deutungsexperten, die weiter zurück und tiefer in uns hinein sehen als bornierte Positivisten, sind kundiger. Waldorf-Pädagogen, Alternativmediziner und Theologinnen der "Christengemeinschaft" versöhnen die Wiederverkörperungslehren mit dem kirchlichen Dogma. Neue Diskurse ("Wie wir wurden, wer wir sind". Kontroverse Sichtweisen von Inkarnation und Karma. Herausgegeben von Nathart Rohlfs. Verlag Urachhaus, Stuttgart 1999. 162 S., br., 29,80 DM) sollen die Revolution der frommen Denkungsart befördern. Lassen wir das kleine, partikulare Ich dieses Lebens los, können wir uns als intelligible "Dauerwesenheiten" in vielen Erdenleben wahrnehmen. Entdecke dein wahres, diachron in mehreren Persönlichkeiten inkarniertes Selbst! Habe den Mut, dich deines früheren Verstandes zu bedienen! Entspanne dich, lass diesen Erdenleib los und gehe in deine Vorleben zurück, lautet der anamnetische Imperativ. Therapeutische Arbeit an den Traumata deiner Vorleben macht dich liebesfähiger. Bald wirst du seelisch erstarken und leiblich gesunden. "Da wird dem Immunsystem eine Stimulierung zuteil. Das ist Krankenvorsorge für das nächste Erdenleben." Wie schade, dass die Reinkarnationstherapie erst so spät professionalisiert wurde! Frühere Förderung hätte die Kostenexplosion im Medizinsystem verhindert. Keine Erkenntnis ohne Zweifel. Die Reinkarnationstherapie teilt die Unsicherheit aller modernen Wissenschaft. Lässt sich unsere Wiederkehr wissenschaftlich beweisen? Wie kann man die geistige Identität des reinkarnationskompetenten Ich-Wesens erfassen, wenn sich von Leben zu Leben neben Beruf, Stand und Klasse auch sexuelle Vorlieben und das Geschlecht ändern können? Ist von Ähnlichkeiten in den verschiedenen Leben oder von elementaren personalen Wandlungsvorgängen auszugehen? Hängt dies jeweils mit der postmortalen Existenzweise vor neuer Geburt zusammen? Geboten ist weitere Forschung, weil wir auf diesem "Felde als Erkennende ganz am Anfang stehen". Immerhin gibt es schon eine "Reinkarnationssoziologie" und Berichte aus der therapeutischen Praxis. Manche Probanden kehren an den Hof Marie Antoinettes zurück, andere zu Friedrich Barbarossa. Ein Patient hatte sich beim Bau der Pyramiden verletzt. Andere erlebten sich in tierischer und pflanzlicher Verkörperung. Ein Therapeut konnte in Karma-Übungen seinen "früheren Inkarnationen bis hin zu Atlantis und Lemurien" nachgehen. So werde die Psychoanalyse revolutioniert und die historischen Kulturwissenschaften zum Paradigmenwechsel gezwungen. Wie blass blieb bisher die Rede von memoria, Erinnerungskultur und kollektivem Gedächtnis. Nun können Historiker heute die Handelnden von gestern befragen. Authentische Zeugnisse statt toter Archivquellen. Neue Chancen, über die nichtintendierten Folgen subjektiv intentionalen Handelns nachzudenken. "Argumente des Zweifels und der Vorsicht" lassen sich reinkarnationstheoretisch entkräften. "In Wirklichkeit fürchtet man in der Begegnung mit der eigenen Vergangenheit bloß den Verlust der eigenen lieb gewonnenen Identität." Nur die Reinkarnationsökonomie erinnert an rationale Grenzen der Abstraktion vom aktuellen Ich. Die Transaktionskosten für die heilsame Versenkung ins Vorleben muss der Proband in diesem Leben bezahlen. Oder gibt der Therapeut der Dauerwesenheit Kredit?

FRIEDRICH WILHELM GRAF

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