Eine Frau geht durch den Wald, und alles, was sie vergessen will, kehrt zu ihr zurück. So nähert sie sich Atemzug für Atemzug dem sechzehnjährigen Mädchen, das sie einmal gewesen ist. Der erste Kuss auf einer Party. Der erste überwältigende Rausch, der den Körper so leicht werden ließ. Die Mutter, die mit Argusaugen über sie wacht und ihren unbändigen Lebenshunger kontrolliert. Der Vater, der sich immer weiter distanziert.
In ihrem neuen Roman, der mit dem wichtigsten Literaturpreis Norwegens, dem Kritikerpreis, ausgezeichnet wurde, kehrt Vigdis Hjorth zu ihren großen Lebensthemen zurück: Sie erzählt vom schmerzhaften Kampf einer jungen Frau gegen das Geheimnis einer Familie, vom Ringen um die eigene Wahrheit und davon, dass manche Erinnerung einen so lange heimsucht, bis neues Erkennen möglich ist. Ein essenzielles, universelles Buch von der bedeutendsten Gegenwartsautorin Norwegens.
In ihrem neuen Roman, der mit dem wichtigsten Literaturpreis Norwegens, dem Kritikerpreis, ausgezeichnet wurde, kehrt Vigdis Hjorth zu ihren großen Lebensthemen zurück: Sie erzählt vom schmerzhaften Kampf einer jungen Frau gegen das Geheimnis einer Familie, vom Ringen um die eigene Wahrheit und davon, dass manche Erinnerung einen so lange heimsucht, bis neues Erkennen möglich ist. Ein essenzielles, universelles Buch von der bedeutendsten Gegenwartsautorin Norwegens.
Wer verstehen will, welch zerstörerische Macht die Familie sein kann, muss die autofiktionalen Werke Hjorths lesen, wie diesen dichten, bitteren, komischen Adoleszenzroman. Richard Kämmerlings WELT Plus 20250616
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Vigdis Hjorth hat nun schon den dritten Band über ein Thema vorgelegt, das eigentlich unaussprechlich ist, bemerkt Rezensentin Sigrid Löffler mit großem Respekt: Auch wenn Hjorth es bestreitet, gibt es starke Übereinstimmungen zwischen der Protagonistin ihrer Bücher und ihr selbst. In den Bänden geht es stets um den Missbrauch einer Tochter durch den Vater, den die Familie um jeden Preis verdrängen will, erfahren wir, die Mutter hat "Angst vor der öffentlichen Schande" und versucht deswegen, die Tochter zu kontrollieren. Die Ich-Erzählerin legt in einer Art Selbstbefragung alle Erinnerungen an den Missbrauch, aber auch ihren Drogenkonsum als Reaktion darauf frei, sie zeigt aber auch, wie das Verständnis für die Mutter wächst, die keine Chance hatte, den missbrauchenden Ehemann zu verlassen, weil sie finanziell von ihm abhängig war, resümiert Löffler. Ein Buch, das die tickende Bombe in einen Befreiungsschlag verwandelt, ist der Kritik abschließend zu entnehmen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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