Antike Architekturteile wie Säulen, Kapitelle, Gesimse, aber auch Statuen, Sarkophage, Reliefs, Inschriften sind im Mittelalter einfallsreich wiederverwendet worden, wobei die Motive von bloßer materieller Verwertung über interpretatio christiana bis zu politischer Legitimierung reichen. Der Autor zeigt, wie diese so genannte Spolienverwendung, sichtbarster Ausdruck des Nachlebens der Antike, von Archäologen, Historikern und Kunsthistorikern bewertet wird und was diese Fächer mit ihrer spezifischen Kompetenz daraus an Erkenntnis ziehen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Fasziniert zeigt sich Rezensent Henning Ritter von Arnold Eschs schmaler Studie über "Wiederverwendung von Antike im Mittelalter". Er würdigt den Autor, den ehemaligen Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom, als einen der "besten Kenner" der Stadt. Esch zeige, dass es zwischen Recycling und bedachter Umnutzung viele Zwischenformen im Umgang mit antiken Bauten gab, in denen sich die Kultur der Antike durchs Mittelalter retten konnte, und er skizziere die typischen Verläufe der Überführung des antiker Erbes in mittelalterliche Bauten. Ritter hebt hervor, dass Esch mit der Bestandsaufnahme dieser Vorgänge Bände hätte füllen können. Aber als Historiker sei es ihm vor allem darum gegangen zu untersuchen, unter welchen Gesichtspunkten das Mittelalter Wiederverwertung betrieb und nach welchen Kriterien sich die Auslese vollzog.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"So wird man, aufgrund der Befunde von Esch und unabhängig von der Frage, ob es im Mittelalter echte Renaissancen gab, von einer kontinuierlichen Überlieferung der Antike im Mittelalter sprechen können, die zur Möglichkeit der Renaissance mehr beigetragen hat, als diese dem Mittelalterzuzugestehen bereit war."
Henning Ritter in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 2005
"In souveräner Manier durchschreitet Esch die Landschaften Italiens, um an Wegesrändern, in Klöstern und Palazzi, Wehrmauern und Kirchtürmen die Wiederverwendung antiker Steine, Inschriften, Skulpturen aufzuspüren und zu charakterisieren. [...] Eine Bibliografie zur Spolien-Forschung rundet den handlichen Band ab, der die Wiederverwendung der Antike als diachrone Spielart kulturellen Austauschs in gedanklich anregender und höchst lesenswerter Weise vorstellt.
Harald Müller in: H-Soz-u-Kult 2006
Henning Ritter in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 2005
"In souveräner Manier durchschreitet Esch die Landschaften Italiens, um an Wegesrändern, in Klöstern und Palazzi, Wehrmauern und Kirchtürmen die Wiederverwendung antiker Steine, Inschriften, Skulpturen aufzuspüren und zu charakterisieren. [...] Eine Bibliografie zur Spolien-Forschung rundet den handlichen Band ab, der die Wiederverwendung der Antike als diachrone Spielart kulturellen Austauschs in gedanklich anregender und höchst lesenswerter Weise vorstellt.
Harald Müller in: H-Soz-u-Kult 2006







