Weder die Berliner Publizistik noch das Theater oder der Film der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts sind vorstellbar ohne das Wirken von Wiener Künstlern. Berlin wiederum war für die Wiener, für Alfred Polgar und Robert Musil, für Billy Wilder und Arnold Schönberg, zum Faszinosum und zur Existenzgrundlage geworden: als Stadt des schnellen Geld- und Bilderflusses und als Stadt der am höchsten entwickelten Unterhaltungs- und Medienindustrie.Mit Beiträgen von Elfriede Czurda, Friederike Mayröcker, Jörg Drews, Wendelin Schmidt-Dengler, Kathrin Röggla, Franz Schuh, Gregor Streim, Erhard Schütz, Klaus Völker, Roger Willemsen.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der Band, so der Rezensent Paul Jandl, beschreibt den Triumph der Großstadt Berlin über die zur Provinz herabgestufte Metropole Wien. Kenntlich werde Berlin als Magnet für Wiener Intellektuelle wie Alfred Polgar, Billy Wilder, Arnold Schönberg, Hanns Eisler und andere, die seit Mitte der zwanziger bis Anfang der dreißiger Jahre vor dem wachsenden Antisemitismus und kaum mehr vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten flohen. Wien sei als "geistige Intensivstadt" beschrieben, als heruntergekommen dekadente aber auch charmante Metropole der hellsichtig-sensitiven Kaffeehaus-Avantgarden. In Berlin sahen die Exilanten das aufstrebende, nüchterne Gegenbild, den euphorisch bejubelten Ort einer rasenden mechanischen Moderne, dem selbst von Karl Krauss urbane Qualität bescheinigt wurde: "Ein Kulturmensch wird lieber in einer Stadt leben, in der keine Individualitäten sind, als in einer Stadt, in der jeder Trottel eine Individualität ist." Rezensent Jandl scheint mit Buch durchaus einverstanden, ohne dies freilich ausdrücklich zu erklären.
© Perlentaucher Medien GmbH
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