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Im Enzyklopädieprojekt Wikipedia kooperieren hunderttausende Menschen; sie kommen mit einem minimalen Aufwand an Koordination aus. Das Ergebnis ist ein öffentliches Gut, das oft sogar traditionellen Nachschlagewerken überlegen ist. Klassische Theorien der Kooperation, wie Eigennutz oder Zusammenhalt durch starke gemeinsame Werte, versagen bei der Erklärung, warum sich so viele Menschen an Wikipedia beteiligen. Diesem Rätsel der Kooperation ist das Buch auf der Spur.
Vor allem durch netzwerkanalytische Betrachtungen wird gezeigt, dass sich das Engagement durch eine Verortung im positionalen
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Produktbeschreibung
Im Enzyklopädieprojekt Wikipedia kooperieren hunderttausende Menschen; sie kommen mit einem minimalen Aufwand an Koordination aus. Das Ergebnis ist ein öffentliches Gut, das oft sogar traditionellen Nachschlagewerken überlegen ist. Klassische Theorien der Kooperation, wie Eigennutz oder Zusammenhalt durch starke gemeinsame Werte, versagen bei der Erklärung, warum sich so viele Menschen an Wikipedia beteiligen. Diesem Rätsel der Kooperation ist das Buch auf der Spur.

Vor allem durch netzwerkanalytische Betrachtungen wird gezeigt, dass sich das Engagement durch eine Verortung im positionalen System reguliert. Folge davon ist nicht nur, dass einige Teilnehmer sehr viel Zeit mit der Mitarbeit an Wikipedia verbringen; ohne es zu wollen, wird hierdurch auch ein großer Teil potenzieller Helfer ausgeschlossen.

Die neuen Erklärungen für Freiwilligenarbeit sind auch in anderen Bereichen des bürgerschaftlichen Engagements von Bedeutung.
Dieses Buch entstand aus einem von der DFG geförderten Projekt. Die Unter- chungen darin wurden arbeitsteilig erledigt, was bedeutet, dass eine Reihe von Personen daran beteiligt war. Ihnen allen ist an dieser Stelle zu danken. An erster Stelle ist der leider viel zu früh verstorbene Karl Otto Hondrich zu nennen, der uns ermunterte, die erste noch etwas wage Projektidee umzusetzen und der auch bei der Pointierung der Fragestellung half. Weiterhin besonders hervorzuheben ist Alex Rausch, der das Projekt nicht nur kritisch begleitete, sondern mit hohem Aufwand neben seiner eigentlichen Tätigkeit die Forschung unterstützte und durch Ideen und seine Programmierkünste voran brachte. Ohne die Mitarbeiterin Eli- beth Bauer mit ihren internen Kenntnissen der Struktur der Wikipedia und ihrer Akteure wären wir viel öfter an Grenzen gestoßen und wären an vielerlei Stellen einer oberflächlicheren Interpretation aufgesessen. Sie brachte ebenfalls eine Reihe von Ideen ein, die auch die Auswertung voranbrachten. Ein besonderer Dank gebührt auch Victoria Kartashova, die als Hilfskraft den Forschungsprozess nicht nur unterstützte, sondern einige Teile der Arbeit selbstständig übernahm. Markus Prenger leistete Unterstützung während der Endphase der Untersuchung. Weiter möchte ich Wolfgang Glatzer danken, der die Arbeiten positiv begleitete und nicht zuletzt auch Usch Büchner, die uns ebenfalls in vielerlei Weise beförderte und Nina Ebener für die Durchsicht des Manuskripts. Ich danke der Deutschen Forschun- gemeinschaft für die Finanzierung der Untersuchung.
Autorenporträt
Dr. Christian Stegbauer ist Privatdozent für Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Erhellend findet Rezensent Thomas Thiel diese Studie über Wikipedia von Christian Stegbauer. Er hebt den Wandel des Leitbilds der Online-Enzyklopädie hervor, den der Soziologe auf empirischer Basis untersucht. Deutlich wird für ihn ein tiefgreifender Stukturwandel des Lexikons, das als Musterbeispiel einer empanzipativen und antikommerziellen Gesellschaftsidee galt. In der Praxis sieht Thiel das Projekt immer weniger durch Begriffe wie Schwarmintelligenz oder Graswurzeldemokratie treffend beschrieben. So zeigt Stegbauer in seinen Augen überzeugend die Übernahme der Führung durch eine Gruppe besonders motivierter und leistungsstarker Mitarbeiter auf. Aus "soziologischer Sicht" scheine es freilich wenig überraschend, dass sich bei zunehmender Komplexität eines Gebildes wie Wikipedia Führungseliten herausbilden.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Zusammenfassend ist Stegbauer zu attestieren, die Handlungslogik von Wikipedia ein Stück transparenter gemacht zu haben." MEDIENwissenschaft, 2-2010