Haruki Murakamis meisterhafter Bestseller um ein Schaf mit übernatürlichen Kräften, ein Teilzeit-Callgirl mit den schönsten Ohren der Welt und einen Kriegsverbrecher mit Gehirntumor ist ein fantastischer Detektivroman, inspiriert von den düsteren Werken Raymond Chandlers - nur dass dieser Fall unlösbar ist. Der Geschichtenzauberer Murakami entführt in eine Welt voll bizarrer Geheimnisse, in der Realität und Fantasie zu einem virtuosen Abenteuer verschmelzen.
"Murakami zu lesen wirkt selbst tröstlich auf Leute, die noch gar nicht traurig sind, vielleicht ist das Murakamis Geheimnis." Die Zeit
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Susanne Meyer würdigt den japanischen Autor Haruki Murakami in ihrer ausführlichen Besprechung des bereits vor 20 Jahren geschriebenen und nun auch auf Deutsch wieder erhältlichen Romans "Wilde Schafsjagd" als "Meister der Sinnlosigkeit". Auch in diesem Buch, in dem sich ein Werbefachmann auf die Suche nach einem mit einem Stern gebrandmarkten Schaf macht, was ihn nacheinander in die Stadt seiner Kindheit und ins Gebirge führt, wird der Leser vielmehr auf "innere Bewegung" stoßen als auf äußere Aktion, erklärt die Rezensentin. Sie warnt vor dem "Risiko des Sichverlierens", dem man sich bei der Rezeption der Irrfahrt der Hauptperson, einem namenlosen, traurigen Ich-Erzähler, aussetzt und lässt auch wissen, dass man nicht mit großen Wahrheiten und "Erkenntnissprüngen" zu rechnen habe. Die Geschehnisse, von denen Murakami erzählt, führen "nirgendwo hin" und werden in "leisem, geradezu mattem Ton" vorgetragen. Dabei wirken sie aber, wenn es etwa um den "Irrsinn des Geschäftslebens oder der Politik geht" ungeachtet des Alters des Buches erstaunlich modern, stellt die Rezensentin fest. Murakami "erzeugt geschickt" ein Gefühl der "Orientierungslosigkeit", lobt Meyer, und sie meint, dass der japanische Kult-Autor in seinen Büchern auszuloten versucht, "wie man mit dem Dasein umgeht, ohne sich zu wehren".
© Perlentaucher Medien GmbH
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