Helga Grebing, die bekannte Historikerin der Arbeiterbewegung und Mitherausgeberin der 'Berliner Ausgabe' von Brandts Schriften, entwirft ihr ganz eigenes und doch auf Objektivität zielendes Bild der Person und des Politikers Willy Brandt. Sie begegnete Willy Brandt erstmals 1949: 'Irgendwie, so erinnere ich mein damaliges Empfinden, wurde der dunkelmuffige Raum heller, und der sogleich beindruckende Mann vemittelte in seiner kurzen Rede Zuversicht auf eine ganz andere Zukunft, an der auch wir mitarbeiten wollten.' In den Jahrzehnten danach beobachtete sie den Politiker Brandt nicht nur aus der Ferne der Wissenschaft, sondern ist ihm als politische Mitstreiterin auch immer wieder begegnet.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Trägt der Willy Brandt von Helga Grebing nicht einen Heiligenschein? Rezensent Peter Voß sieht das so und trauert ein wenig um die vertane Chance, mit Hilfe der im Buch waltenden Nüchternheit doch ein differenzierteres, kritischeres Bild Brandts zu zeichnen. Das Brandt von Grebing aufgedrückte Prädikat "vielschichtig" erscheint Voß viel zu zahm. Für ihn ist Brandt noch immer der Mann der Gegensätze. Und genau hier hätte er die Autorin gerne ansetzen sehen und Brandts Wirken im Hinblick auf das "irritierend Mehrdeutige" vorgeführt bekommen. Stattdessen muss der Rezensent mit ansehen, wie die Autorin Unvereinbarkeiten (z. B. betreffend Freiheit und Sicherheit) einfach ausblendet. Und damit auch Brandts Talent zur rhetorischen Überspielung und schließlich die für Voß hier gründenden innerparteilichen Zerreißproben der SPD, siehe Nachrüstung oder Energiepolitik.
© Perlentaucher Medien GmbH
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