Der Wohlfühlroman "Winterherzen in Chanting Hills" von Clara Sanders ist sehr warmherzig, charmant und liebenswert geschrieben, genau passend zur dunklen Jahreszeit.
Clara Sanders hat die Weihnachtszeit in den malerischen Cotswolds in all ihren Facetten detailreich beschrieben. Wenn es draußen
dunkel wird und die mit Lichterketten und mit Tannenzweigen verzierten Häuser und Zäune erstrahlen,…mehrDer Wohlfühlroman "Winterherzen in Chanting Hills" von Clara Sanders ist sehr warmherzig, charmant und liebenswert geschrieben, genau passend zur dunklen Jahreszeit.
Clara Sanders hat die Weihnachtszeit in den malerischen Cotswolds in all ihren Facetten detailreich beschrieben. Wenn es draußen dunkel wird und die mit Lichterketten und mit Tannenzweigen verzierten Häuser und Zäune erstrahlen, Schnee vom Himmel fällt und die Protagonisten es sich in ihren eigenen vier Wänden oder im Café von Kate, der besten Freundin von Isla, gemütlich machen. Dazu gehört weihnachtliches Gebäck, wie Mince Pies, kleine Törtchen mit Nüssen, Trockenfrüchten und Äpfeln, sowie Glühwein und Schokolade und liebevoll verzierte Christmas Cookies, welche bei den winterlichen Temperaturen nicht nur die Protagonisten auf Weihnachten einstimmen, sondern der Leserschaft ein wahrhaftes Weihnachtsgefühl vermitteln. Ein traumhaftes Ambiente wurde auf diese Weise geschaffen, auch die Häuser und Gärten erstrahlen in ihrem Glanz und egal, ob die Außenwirkung einen eher chaotisch, verträumten und gemütlichen Stil ausstrahlt, wie es bei Islas Zuhause der Fall ist. Oder ob das Haus, wie das Bed and Breakfast von Harry, sehr gepflegt, ruhig und perfekt in Szene gesetzt wird, so haben doch all ihre Bewohner Sorgen und Nöte, aber auch ihre Wünsche und Träume für ein schönes Weihnachtsfest und eine gute Zukunft.
Clara Sanders versteht es außerordentlich gut, auch die Charaktere sehr authentisch zu beschreiben. Dabei geht es nicht nur um ihr Äußeres, sondern auch um die Dinge, die gerade Sorgen bereiten und somit die Motivations- und Handlungsstrategien offenbaren. Die Körperhaltung, welche sehr oft eine Rolle spielt, sagt oftmals mehr als viele Worte. Ringe unter den Augen, ein müdes Aussehen und Tränen, die nicht mehr zu halten sind, geben nicht nur Aufschluss über die aktuelle Lebenssituation, sondern begründen und untermauern die jeweiligen Entscheidungen.
In der Geschichte geht es um Isla, die im Cottage ihrer Eltern drei Kinder als Tagesmutter betreut. Ihre Idylle wird von dem Nachbarn Harry zerstört, da dieser von ihrer Geschäftsidee wenig angetan ist und auf Fehlersuche geht. Die Handlung entwickelt sich aus anfänglichen Konfrontationen und den Herausforderungen im Alltag einer Single-Mum, die zudem Probleme mit ihrem 15-jährigen Sohn Ben hat.
In der Story ist zunächst der Fantasie freien Lauf gelassen, denn wir Leser können versuchen, uns zusammenzureimen, was Ben zuvor in Manchester erlebt hat. Sein Verhalten scheint nicht nachvollziehbar, bis an einem Punkt klar wird, was ihm widerfahren ist und warum er sich in dieser speziellen Art verhalten hat. Nicht nur er leidet, sondern auch Isla, seine Mutter. Sie möchte ihm helfen und er lässt sie nicht. Ihr fehlt oftmals eine starke Schulter, an der sie Halt finden kann, auf der anderen Seite hat sie gerade genügend eigene Dinge, die sie beschäftigen. Hier wird sehr eindrucksvoll die Dynamik einer alleinerziehenden Mutter und ihre Folgen deutlich.
Oliver, der Neffe von Nachbar Harry, ist ein Schreiner mit Herz. Aber ist er wirklich gut für Isla? Es wird schön beschrieben, wie sie in seiner Gegenwart zwischen ihren Gefühlen und der Angst hin- und hergerissen ist. Die Entwicklung einer möglichen Beziehung, welche von Abneigung zu Zuneigung schwankt, ist authentisch und glaubhaft dargestellt. Oliver hat ebenso seine Probleme und stellt auf einmal fest, dass sich für ihn in der Zukunft etwas ändern muss, auch, wenn er von Harry den Grund erfährt, warum er so geworden ist, wie er ist. Ebenso kann die Leserschaft nach Herzenslust eigene Theorien entwickeln, das Für und Wider abwägen und sich überlegen, wie man selbst in einer ähnlichen Situation agieren würde und diesen Konflikt in der Nachbarschaft bewältigen würde.
Durch die Tiefgründigkeit, welche die Geschichte zwischen Isla und ihrem 15-jährigen Sohn beinhaltet und der Vielschichtigkeit ihrer Gefühle zu Oliver wird die Spannung stets aufrechterhalten und der Weihnachtsroman wird zu einem wahren Pageturner!
Fazit: Eine schöne, romantische Geschichte, passend zur Weihnachtszeit in winterlichem Ambiente mit einer Botschaft, die einen ernsten Hintergrund hat und trotzdem Hoffnung schenkt.