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Der Ausbruch der Covid-Pandemie setzte im März 2020 einem Aufenthalt Maria Stepanovas im britischen Cambridge ein Ende. Zurück in Russland, verbrachte sie die folgenden Monate in einem Zustand der Erstarrung - die Welt hatte sich vor ihr zurückgezogen, die Zeit war »ertaubt«. Als sie aus diesem Zustand auftauchte, begann sie Ovid zu lesen. Motive fanden zueinander, die lange in ihr gewartet hatten. Wie schon in Der Körper kehrt wieder verwandelt sie historische und aktuelle Kataklysmen in ein ungemein feingliedriges, bewegliches Gebilde aus Rhythmen und Stimmen. Das Poem, das in einer…mehr

Produktbeschreibung
Der Ausbruch der Covid-Pandemie setzte im März 2020 einem Aufenthalt Maria Stepanovas im britischen Cambridge ein Ende. Zurück in Russland, verbrachte sie die folgenden Monate in einem Zustand der Erstarrung - die Welt hatte sich vor ihr zurückgezogen, die Zeit war »ertaubt«. Als sie aus diesem Zustand auftauchte, begann sie Ovid zu lesen. Motive fanden zueinander, die lange in ihr gewartet hatten. Wie schon in Der Körper kehrt wieder verwandelt sie historische und aktuelle Kataklysmen in ein ungemein feingliedriges, bewegliches Gebilde aus Rhythmen und Stimmen.
Das Poem, das in einer rauschhaften poetischen Inspiration entstand, spricht vom Winter und vom Krieg, von Verbannung und Exil, von sozialer Isolation und existentieller Verlassenheit. Stepanova findet grandiose Bilder für das Verstummen: wenn etwa Worte, die wir einander zurufen, in der Luft gefrieren und unser Gegenüber nicht mehr erreichen. Das Werk verwebt Liebesbriefe und Reiseberichte, chinesische Verse und dänische Märchen in eine vielstimmige Beschwörung der gefrorenen und langsam auftauenden Zeit.
Autorenporträt
Maria Stepanova, 1972 in Moskau geboren, ist die international erfolgreichste russische Dichterin der Gegenwart. Für ihr umfangreiches lyrisches und essayistisches Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihr Prosadebüt Nach dem Gedächtnis (2018) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie lebt zurzeit in Berlin. Olga Radetzkaja, 1965 in Amberg geboren, hat u.a. Werke von Julius Margolin, Viktor Schklowskij, Polina Barskova und Boris Poplavskij übersetzt. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Brücke Berlin Preis 2020 (zusammen mit Maria Stepanova).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Marie Luise Knott bewundert "große Zartheit" und "rauschhafte Inspiration" in diesem Gedichtband der russischen Dichterin Maria Stepanova. Die Gedichte entstanden während des Lockdowns, den Stepanova auf ihrer verschneiten Datscha verbrachte, lesen wir, in einem Moment des Stillstands also. Einen "Hallraum" für die Erfahrung der Isolation fand die Lyrikerin in Ovids Gedichten aus der Verbannung, die sie als Zitat neben Texten von Puschkin und Mandelstam, und vielen anderen kunstvoll in ihre Lyrik einwebt, so die Kritikerin. Im zweiten Teil lässt die Dichterin die Stimmen mythologischer Frauenfiguren wie Penelope und Ariadne hörbar werden. Die Kritikerin hat ihre Freude daran, wie Stepanova Pathetisches in "koboldeskem Spiel" dekonstruiert und lobt darüber hinaus, wie Übersetzerin Olga Radetzkaja Stepanovas Sprache "mit enormer Kraft" ins Deutsche überträgt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Vieles in Winterpoem 20/21 ist von großer Zartheit und im Wechsel mit rauschhafter inspiration.« Marie Luise Knott Frankfuter Allgemeine Zeitung 20230614