Ah Hock ist ein einfacher, ungebildeter Mann aus einem malaysischen Fischerdorf, der sich Reichtum und Sicherheit wünscht - wie es allen Menschen in Südostasien versprochen, aber nur bei wenigen Privilegierten eingelöst wird. Während die Gesellschaft um ihn herum sich verändert, hangelt er sich von einem schlecht bezahlten Job zum nächsten und ermordet schließlich einen Wanderarbeiter aus Bangladesch. Einer Journalistin, die ihn nach dem Gefängnis in seiner ärmlichen Hütte besucht, erzählt er, wie es zu der Gewalttat kommen konnte. Der malaysische Autor Tash Aw zeigt mit diesem ergreifenden und beeindruckenden Porträt eines Außenseiters die Erosionen eines Menschenlebens und die Verwüstungen jeglicher Hoffnung.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Anna Flörchinger ist überrascht, wie es Tash Aw gelingt, einen Mörder so zu zeichnen, dass der Leser am Ende Mitleid mit ihm hat. Die Geschichte eines von der Globalisierung ausgebooteten malaiischen Arbeiters, der mordet, erzählt der Autor laut Rezensentin so protokollarisch umfassend wie immer wieder auch lückenhaft und spannend. In einer Mischung aus Biografie und Sachbuch lässt Aw das Bild der globalisierten Gesellschaft entstehen, in dem sich auch der Leser schließlich wiedererkennt, erklärt Flörchinger.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Mörder erzählt nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis einer Journalistin sein ganzes prekäres Leben - und wächst uns dabei ans Herz. Weil er uns die Welt der schlecht bezahlten, von jedem Aufstiegsversprechen abgekoppelten Menschen in dem südostasiatischen Land nahebringt. So ein Buch hat gefehlt.« Anita Djafari / Weltempfänger-Litprom Bestenliste Herbst 2022







