Frankfurt 1946. Tief enttäuscht von der Absage der Universität lässt sich die zwanzigjährige Helga von ihrer Freundin Elfie zu einem Spaziergang durch die Stadt überreden. Während sie zwischen den Trümmern und Kratern noch die Schrecken des Krieges spürt sieht Helga fröhlich spielende Kinder.
Inspiriert von diesem Gegensatz holt sie ihre Leica Kamera hervor und hält dieses Bild fest. Ein zufällig…mehrFrankfurt 1946. Tief enttäuscht von der Absage der Universität lässt sich die zwanzigjährige Helga von ihrer Freundin Elfie zu einem Spaziergang durch die Stadt überreden. Während sie zwischen den Trümmern und Kratern noch die Schrecken des Krieges spürt sieht Helga fröhlich spielende Kinder. Inspiriert von diesem Gegensatz holt sie ihre Leica Kamera hervor und hält dieses Bild fest. Ein zufällig dazukommender Kommissar gibt Helga die Chance als Polizeifotografin zu arbeiten. Bereits der erste Einsatz bringt Helga an ihre Grenzen. Während sie unverhofft ihrem Jugendfreund Peter aus dem Odeon-Club gegenübersteht, muss sie gleichzeitig um die Anerkennung der männlichen Kollegen kämpfen. Freud und Schmach, Lachen und Tränen, wie nah das doch beieinander liegt.
Zusammen mit ihren Freunden versuchen die Freundinnen dem Nachkriegsalltag, bestehend aus Sorge ums eigene Überleben, der Hoffnung auf heimkehrende Familienangehörige und Freunde sowie dem sich nur langsam wandelnden gesellschaftlichen Denken, zu entkommen.
Helga glaubt an Peters Unschuld. Während ihrer gemeinsamen Suche nach der Wahrheit beschleichen die junge Frau nicht nur Zweifel, was ihre Gefühle anbelangt. Die erhoffte Rückkehr ihres Freundes Walter, dessen verändertes Wesen und die Zwistigkeiten mit ihrer Freundin Elfie stürzen Helga in ein emotionales Chaos. Doch plötzlich entdeckt Helga ein gut gehütetes Geheimnis.
Geschickt verwobene Erzählstränge lassen mich in die Erzählung abtauchen. Gefesselt von bildstarken Schilderungen und bewegenden Ereignissen fliege ich durch die Seiten. Mir bereits bekannte Charaktere aus der Palmengarten-Saga, Wir tanzen in die Freiheit, kämpfen für ihre Überzeugungen, zeigen Stärken und Schwächen.
Authentisch und realitätsnah erlebe ich mit den Figuren ihre Rückblicke auf vergangene Tage. Inmitten der Hoffnung auf bessere Tage blitzen verdrängte Erinnerungen auf, verstörend und beängstigend. Bis die Erkenntnis durchdringt, nun unter amerikanischer Besatzung einem Neubeginn entgegenzusteuern. Eingearbeitete Swing-Titel sind im Vorwort erwähnt und verleihen der Geschichte den passenden Rhythmus. Neue Wendungen lassen mich gespannt weiterlesen, manche Ereignisse bestätigen Vorahnungen und bestimmte Charaktere zeigen von Beginn an ihre Wesenszüge. Und doch überrascht mich die Autorin immer wieder. Lächel.
Die aufwändige Recherche und der fesselnde Schreibstil verschmelzen zu einem Leseerlebnis. Gänsehautgefühl, emotional bewegend und authentisch eingefangener Zeitgeist. Hoffnungen und Träume. Ein Buch, das noch lange im Gedächtnis bleibt.