Marktplatzangebote
10 Angebote ab € 2,50 €
  • Broschiertes Buch

1 Kundenbewertung

Solidarität war gestern - Leben in einem gespaltenen Land
Immer mehr Bürger in Deutschland sind vom wirtschaftlichen Reichtum des Landes ausgeschlossen. Nicht nur Arbeitslose oder Rentner, auch viele Menschen, die sich in einer Endlosspirale von Billigjobs und Zeitarbeit befinden. Früher konnten sie sich nicht nur der sozialstaatlichen Unterstützung, sondern auch einer gewissen Solidarität sicher sein. Doch damit ist es nun vorbei. Wer nicht mehr mitkommt in unserer Wirtschaft, ist selber schuld. Reflexhaft werden ihm Bildung, soziale Kompetenz oder gar der Arbeitswille abgesprochen. Die…mehr

Produktbeschreibung
Solidarität war gestern - Leben in einem gespaltenen Land

Immer mehr Bürger in Deutschland sind vom wirtschaftlichen Reichtum des Landes ausgeschlossen. Nicht nur Arbeitslose oder Rentner, auch viele Menschen, die sich in einer Endlosspirale von Billigjobs und Zeitarbeit befinden. Früher konnten sie sich nicht nur der sozialstaatlichen Unterstützung, sondern auch einer gewissen Solidarität sicher sein. Doch damit ist es nun vorbei. Wer nicht mehr mitkommt in unserer Wirtschaft, ist selber schuld. Reflexhaft werden ihm Bildung, soziale Kompetenz oder gar der Arbeitswille abgesprochen. Die Intellektuellen gewöhnen sich an, die Verlierer der entfesselten Konkurrenz nach ästhetischen Kriterien ("Billigkonsum" und "Unterschichten-TV") abzuurteilen. Die abstiegsbedrohte Mittelschicht übernimmt diese Sicht. Dabei ist die Armut - die heute natürlich ein anderes Gesicht hat als früher - längst in dieser Mitte unserer Gesellschaft angekommen.

Kathrin Hartmann erkundet in Reportagen und in bestechend genauen Analysen unsere sich zunehmend spaltende Konsumgesellschaft: hier die Elite, die sich in gentrifizierten Stadtvierteln, neuerdings auch in Gated Communities und speziellen Clubs abschottet, dort die pauschal als "Unterschicht" für nutzlos erklärten Menschen, die sich oft nur noch über die sogenannten Tafeln ernähren können. Kommt es wenigstens dort noch zu einer wirklichen Begegnung von Arm und Reich?
Autorenporträt
Hartmann, Kathrin
Kathrin Hartmann, geboren 1972 in Ulm, studierte in Frankfurt/Main Kunstgeschichte, Philosophie und Skandinavistik. Nach einem Volontariat bei der »Frankfurter Rundschau« war sie dort Redakteurin für Nachrichten und Politik. Von 2006 bis 2009 arbeitete sie als Redakteurin bei »Neon«. 2009 erschien bei Blessing "Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt.", 2012 erregte ihr Buch über die neue Armut - "Wir müssen leider draußen bleiben" - großes Aufsehen. Kathrin Hartmann lebt und arbeitet in München."Die grüne Lüge" (2018) wurde sowohl als Film (zusammen mit Regisseur Werner Boote) wie auch als Buchveröffentlichung ein großer Erfolg. Kathrin Hartmann lebt und arbeitet in München. Sie schreibt regelmäßig für die "Süddeutsche Zeitung", den "Freitag" und den "Spiegel".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieser Ton! Weinerlich, vorwurfsvoll und zynisch zugleich, das kann Maximilian Weingartner nur schwer ertragen. Die von der Autorin konstatierte zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich will er ja nicht in Zweifel ziehen. Aber wenn schon statt Analysen Anekdoten über Gated Communities als Nachweis für den Befund dienen sollen, meint er, dann doch bitte weniger Schmollen beim Schreiben. Kathrin Hartmanns pauschale Urteile über Marktfreiheit, Sarrazin und ehrenamtliche Hilfe sorgen überdies dafür, dass er der Autorin nicht glaubt. Schließlich, schreibt Weingartner, bediene sie sich der gleichen Mittel, die sie ihren Gegnern vorwerfe.

© Perlentaucher Medien GmbH
"In den USA gäbe es für so etwas einen Pulitzer-Preis." Pieke Biermann, Deutschlandradio Kultur