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1919. Der Albtraum des Ersten Weltkriegs ist endlich vorbei, und das geschundene Frankreich versucht krampfhaft, in die Normalität zurückzufinden. Dabei sind die zahlreichen Soldaten, die nun von den Schlachtfeldern heimkehren, oft eher hinderlich. Das erfahren auch Albert und Édouard, der eine schwer traumatisiert, der andere entsetzlich entstellt. Also schmieden sie einen verwegenen Plan, um sich an den vaterländischen Heuchlern zu rächen. Niemand soll ungeschoren davonkommen. Vor allem nicht Offizier Pradelle, jener Mann, durch dessen Machtgier Albert fast ums Leben gekommen wäre und der nun zu einem besonders zynischen Kriegsgewinner mutiert ist.…mehr

Produktbeschreibung
1919. Der Albtraum des Ersten Weltkriegs ist endlich vorbei, und das geschundene Frankreich versucht krampfhaft, in die Normalität zurückzufinden. Dabei sind die zahlreichen Soldaten, die nun von den Schlachtfeldern heimkehren, oft eher hinderlich. Das erfahren auch Albert und Édouard, der eine schwer traumatisiert, der andere entsetzlich entstellt. Also schmieden sie einen verwegenen Plan, um sich an den vaterländischen Heuchlern zu rächen. Niemand soll ungeschoren davonkommen. Vor allem nicht Offizier Pradelle, jener Mann, durch dessen Machtgier Albert fast ums Leben gekommen wäre und der nun zu einem besonders zynischen Kriegsgewinner mutiert ist.
Autorenporträt
Pierre Lemaitre, 1951 in Paris geboren, ist Autor mehrerer preisgekrönter Kriminalromane. 'Wir sehen uns dort oben' wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem wichtigsten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt. Der Autor lebt in Paris.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Die jungen Franzosen Édouard und Albert kämpfen gemeinsam an der Front kurz vor dem Ende des Ersten Weltkrieges. Der ehrgeizige, verlogene Leutnant Pradelle treibt die Truppe an, um sich nach dem Sieg gegen die Deutschen als Held feiern zu lassen. Édouard wird von Granatsplittern schwer verletzt, rettet aber seinen Freund Albert aus einem Trichter heraus. Verstümmelt wie er ist, will er nur unter falschen Namen in seine Heimatstadt Paris zurück, ohne seine wohlhabende Familie wiederzusehen. Lemaitre entlarvt die Vorstellungen der an der Front als "Helden" gefallenen Soldaten oder als "Sieger" in die Heimat Zurückkehrenden als Verschleierung sinnloser Gräuel. Nur einige skrupellose Akteure, die schon immer die Fäden in der Hand hielten, versäumen es auch in Friedenszeiten nicht, von der Misere der anderen zu profitieren. Fantasievoll und einfühlsam schildert der Autor die Freundschaft zwischen Albert und dem künstlerisch begabten Édouard. Gemeinsam gelingt es ihnen, in dem nach Kriegsende aufblühenden Geschäft mit Kriegsdenkmälern durch Bluff reich zu werden und der verlogenen Gesellschaft - in der sie nur Verlierer bleiben können - einen Spiegel vorzuhalten.

© BÜCHERmagazin, Nicole Trötzer

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Schon wieder ein Roman über den Ersten Weltkrieg, wollte Rezensentin Lena Bopp schon seufzen, musste aber bei der Lektüre von Pierre Lemaitres "Wir sehen uns dort oben" bald feststellen, dass dieser Roman seinesgleichen sucht. Denn zum einen beginne die Handlung in den letzten Tagen des Jahres 1918 und befasse sich zum anderen vor allem mit dem Geschehen nach dem Krieg, berichtet die Kritikerin. Fasziniert liest sie am Beispiel der beiden Soldaten Albert und Edouard, wie Zurückgekehrten versuchen, sich wiedereinzugliedern und wie schwer ihnen dieser Versuch von Staat und Gesellschaft gemacht wird. Vor allem aber würdigt die Kritikerin Lemaitres Gabe, dieses schwere und historisch brisante Thema äußerst unterhaltsam zu erzählen und seine beiden Protagonisten sympathisch und spannend bei ihren schließlich notgedrungen kriminellen Handlungen zu begleiten. Eine wunderbare Mischung aus Abenteuer- und Kriminalroman, lobt die Rezensentin, die sich schon jetzt auf die angekündigten Folgeromane freut.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Schon alles zum Ersten Weltkrieg gelesen? Aber wohl nichts, was so spannend wäre wie der Roman. ... Hundertfünfzig Jahre nach Balzac bespielt Lemaitre die menschliche Komödie als Satire.« Susanne Mayer, Die Zeit, 11.12.2014 Susanne Mayer Die Zeit 20141211