Jedes Jahr im August nimmt Ana Magdalena Bach die Fähre zu einer Karibikinsel, um das Grab ihrer Mutter zu besuchen. Sie legt einen Gladiolenstrauß nieder, bezieht ein Zimmer in einem Touristenhotel und bestellt sich einen Käse-Schinken-Toast an der Bar. Aber dieses Jahr wird sie von einem Mann zu einem Drink eingeladen. Sie vergisst ihre Prinzipien und die eheliche Treue, als sie auf die Avancen eingeht und den Unbekannten mit auf ihr Zimmer nimmt. Ein Jahr später kehrt sie erwartungsvoll auf die Insel zurück.
Mit »Wir sehen uns im August« hat der Weltautor Gabriel García Márquez ein kleines Kunstwerk hinterlassen, das nicht nur die treue Leserschaft dieses Autors begeistern wird. Die kunstvolle Figurenzeichnung, der heitere Ton, die große Musikalität seiner Sprache laden zur Neuentdeckung dieses grandiosen Autors ein.
Mit »Wir sehen uns im August« hat der Weltautor Gabriel García Márquez ein kleines Kunstwerk hinterlassen, das nicht nur die treue Leserschaft dieses Autors begeistern wird. Die kunstvolle Figurenzeichnung, der heitere Ton, die große Musikalität seiner Sprache laden zur Neuentdeckung dieses grandiosen Autors ein.
Perlentaucher-Notiz zur FAS-Rezension
Zum zehnten Todestag von Gabriel García Márquez erscheinen zwei Bände, die sich Rezensent Hernán Caro vornimmt: die Erinnerungen von Sohn Rodrigo García "Abschied von Gabo und Mercedes" sowie "Wir sehen uns im August", das letzte Romanfragment des kolumbianischen Literaturnobelpreisträgers. Es sollte eigentlich unter Verschluss bleiben, er war mit dem Werk selbst nicht zufrieden, zu sehr hatte ihn die Demenz schon beeinträchtigt, doch seine Söhne haben sich dennoch zur Veröffentlichung entschlossen, erfahren wir. Ausgangspunkt ist die Protagonistin Ana Magdalena Bach, die alljährlich Blumen auf dem Grab ihrer Mutter auf einer karibischen Insel ablegt und eines Tages anfängt, an diesem Tag im Jahr mit einem fremden Mann zu schlafen, erklärt Caro, der die Prämisse zwar eigentlich interessant finden, den die platten Figuren, die Wiederholungen und der fehlende Márquezsche Humor aber denken lassen, es wäre doch besser gewesen, das Buch nicht zu veröffentlichen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Auf gut 140 Seiten findet sich all das wieder, was den Schriftsteller Márquez auszeichnet: die feine poetische Sprache, seine große Vorstellungskraft, die Zuneigung, die er seinen Figuren und ihrem Unglück entgegenbringt.« Christine Westermann WDR 2 Lesen 20240505
Dieser mit viel Hype auf den Markt geworfene letzte Roman von Gabriel Garcia Marquez verdient das Prädikat Roman eigentlich nicht. Es gibt keine Endversion, Garcia Marquez hat seine Entwürfe angesichts seiner fortschreitenden Demenz verworfen. Der Herausgeber hat dann aus dem Material einen "Roman" zusammengestellt, erzählt Rezensentin Sigrid Löffler, die sich wünschte, wie schon der Autor, das Buch wäre nie erschienen. Gewiss, das Thema ist originell, gibt sie zu. Die Geschichte dreht sich um eine ältere Frau, die plötzlich den Sex entdeckt und einmal im Jahr, auf der Reise zum Grab ihrer Mutter, nach Herzenslust auslebt. Aber sprachlich reichte es nur noch für Platitüden, bedauert die Kritikerin, die sich die Lektüre dieses "Dokument des Ruins" gern erspart hätte.
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