In der Nähe von Oslo in einem kleinen Ort namens Råset führt Tormod Blystad mit seiner Frau und seinen zwei Kindern ein beschauliches Leben. Nach einer wilden Jugend ist aus Tormod ein verlässlicher Vater und Ehemann geworden. Aber in jeder Familie gibt es eine Lücke, die gefüllt werden muss. So kommt die kleine Hündin Snusken auf den Hof. Die Kinder lieben das Tier sehr, doch eines Tages verschwindet Snusken spurlos. Um seine Kinder zu trösten, mischt Tormod in seiner Werkstatt aus verschiedenen Zutaten ein Ersatzwesen aus Lehm - und fordert damit Kräfte heraus, deren Reichweite er nicht einmal erahnen kann.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mit "Wir sind fünf" gelingt Matias Faldbakken ein beeindruckendes erzählerisches Kunststück, findet Rezensent Franz Haas. Eine vierköpfige Familie in der Provinz nahe der norwegischen Hauptstadt verliert auf ungeklärte Weise ihren Hund. Darauf lädt Vater Tormod einen alten Freund aus wilden Jugendjahren ein, mit dem gemeinsam er einen Golem aus vernunftbegabter Knete formt. Zunächst scheint die ulkige Kreatur noch ein harmlos tölpeliger Zeitgenosse, doch bald schon beginnt sie mit ihren seltsamen Attacken nicht nur den Zusammenhalt in der Familie sondern auch die Dorfgemeinschaft zu gefährden, lesen wir. Ein sprachlich und erzählerisch weniger begabter und psychologisch verständiger Autor hätte einen derart wuchtigen Konzept-Karren wahrscheinlich an und durch die Wand der banalen Fantastik gefahren, so Haas. Feldbakken jedoch gelingt es immer wieder, gerade rechtzeitig gegenzusteuern. Dabei beweist er sich nicht nur als humorvoller und flexibler Erzähler, sondern auch als genauer Beobachter sozialer Strukturen und Dynamiken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Einer der raren Romane, bei denen man im Vorfeld rein gar nichts vermelden sollte - man muss ihn einfach aufschlagen und lesen, einfach hineinspringen« Frankfurter Allgemeine Zeitung, Matthias Hannemann







