Der Klassiker der (anti-)utopischen Literatur
Jewgeni Samjatins Roman zeichnet die düstere Zukunftsvision einer kollektivistischen, mechanischen Zivilisation, welche die Menschen um des "Glücks" willen ihrer individuellen Freiheit beraubt.
Das allgemeine Glück soll durch maximale Gleichschaltung der Menschen erreicht werden, da völlige Gleichheit den Neid als Quelle des Unglücks abschaffe; ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum "hundertprozentigen Glück" ist die irrationale Fantasie der Menschen - erst ihre Beseitigung werde die Individuen endgültig in restlos glückliche "menschenähnliche Traktoren" verwandeln. Zuweilen als Pamphlet gegen die sozialistische Gesellschaft gedeutet, zielt der Roman wesentlich tiefer - es geht um die Gefahr, die von jedem totalitären System ausgeht. Samjatin hat mit diesem Klassiker die Anti-Utopie als literarisches Genre neu begründet und die Werke u. a. von Aldous R Huxley, George R Orwell und Ray R Bradbury vorweggenommen und beeinflusst.
Jewgeni Samjatins Roman zeichnet die düstere Zukunftsvision einer kollektivistischen, mechanischen Zivilisation, welche die Menschen um des "Glücks" willen ihrer individuellen Freiheit beraubt.
Das allgemeine Glück soll durch maximale Gleichschaltung der Menschen erreicht werden, da völlige Gleichheit den Neid als Quelle des Unglücks abschaffe; ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum "hundertprozentigen Glück" ist die irrationale Fantasie der Menschen - erst ihre Beseitigung werde die Individuen endgültig in restlos glückliche "menschenähnliche Traktoren" verwandeln. Zuweilen als Pamphlet gegen die sozialistische Gesellschaft gedeutet, zielt der Roman wesentlich tiefer - es geht um die Gefahr, die von jedem totalitären System ausgeht. Samjatin hat mit diesem Klassiker die Anti-Utopie als literarisches Genre neu begründet und die Werke u. a. von Aldous R Huxley, George R Orwell und Ray R Bradbury vorweggenommen und beeinflusst.
© BÜCHERmagazin, Michael Knoll (kn)
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Für den Rezensenten Alexander Cammann ist "Wir" ein dystopischer Klassiker, zugleich aber zu wenig bekannt. Der russische Autor und Essayist Jewgenij Samjatin war 1920 der Erste, der einen totalitären Überwachungsstaat entworfen hat, so Cammann, in dem die Menschen statt Namen Nummern tragen. Diese finstere Vision einer technisch kontrollierten Zukunftswelt ohne persönliche Freiheiten erwecke nun das Hörspiel unter der Regie von Christoph Kalkowski zu neuem Leben. Der Kritiker hebt dabei besonders die Leistung Hanns Zischlers hervor, der den herrschenden "Wohltäter" in "kühler Macht" verkörpere.
© Perlentaucher Medien GmbH
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'Ein Buch, das man beachten sollte.' George Orwell
