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1967 und 1974 veröffentlichte Julien Gracq zwei Bände mit dem Titel Lettrines, deren erster Band 2001 deutsch bei Droschl erschien; der zweite wird jetzt vorgelegt.Diese Witterungen, wie ihr deutscher Titel nun lautet, sind Meisterwerke der reflektierenden Literatur des 20. Jahrhunderts, geschrieben von einem Einzelgänger und Außenseiter, der schon zu Lebzeiten mit der Aufnahme seines relativ schmalen Werks in die Bibliothèque de la Pléiade zum unumstrittenen Klassiker geworden ist. Unumstritten: dem Zauber von Gracqs Sprache kann sich niemand entziehen. Seine Genauigkeit, seine stilistische…mehr

Produktbeschreibung
1967 und 1974 veröffentlichte Julien Gracq zwei Bände mit dem Titel Lettrines, deren erster Band 2001 deutsch bei Droschl erschien; der zweite wird jetzt vorgelegt.Diese Witterungen, wie ihr deutscher Titel nun lautet, sind Meisterwerke der reflektierenden Literatur des 20. Jahrhunderts, geschrieben von einem Einzelgänger und Außenseiter, der schon zu Lebzeiten mit der Aufnahme seines relativ schmalen Werks in die Bibliothèque de la Pléiade zum unumstrittenen Klassiker geworden ist. Unumstritten: dem Zauber von Gracqs Sprache kann sich niemand entziehen. Seine Genauigkeit, seine stilistische Schärfe, die Lebendigkeit und Ungewöhnlichkeit seiner Metaphern - von Dieter Hornig wieder vorzüglich ins Deutsche gebracht - machen ihn zum 'vielleicht prägnantesten Stilisten des zwanzigsten Jahrhunderts und einem der besten Autoren der französischen Moderne' (FAZ). Erst spät konnte sich Gracq auch bei uns etablieren, obwohl seine Beziehungen zu Deutschland intensiv, kenntnisreich und von skeptischer Zuneigung sind. Insbesondere sein Naturverständnis verbindet ihn auch mit der deutschen Romantik. In Witterungen II finden sich Natur- und Landschaftsschilderungen von so magischer Schönheit, wie sie die Betrachtungen und Erzählungen dieses Autors immer schon durchdrungen haben. Als Reiseziele kommen die USA und Skandinavien neu hinzu.Darüber hinaus enthält dieser Band Erinnerungen an seinen Vater, an die Soldatenzeit im Zweiten Weltkrieg, an frühere Lektüren und Filme, an Gelesenes und Gesehenes - immer in dieser unvergleichlichen Gracq'schen Gleichzeitigkeit von Präzision und Imagination.
Autorenporträt
Julien Gracq, geboren 1910 in St. Florent-le-Vieil, großer Einzelgänger der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts, dabei aber kritischer Beobachter des Literaturbetriebs; den Prix Goncourt (für Das Ufer der Syrten, 1951) lehnte er ab. Nach der anfänglichen Nähe zum Surrealismus (Auf Schloß Argol, 1938) wandte er sich später immer mehr einem fragmentarischen, nicht-fiktionalen Schreiben zu (Die engen Wasser, 1976, Rom. Um die sieben Hügel, 1988, Der große Weg, 1992). 2007 verstarb Julien Gracq.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Julien Gracq sei in Frankreich längst ein Klassiker, und das, obwohl er 1951 den Prix Goncourt für seinen ersten und letzten Roman "Das Ufer der Syrten" ablehnte, und mit seiner Poetologie eine Art Antipode zu anderen Klassikern der französischen Moderne sei. Auch Proust bekomme Contra: "Die Erinnerung wartet nicht darauf wieder erweckt zu werden", zitiert Rezensent Mirko Bonne den Autor.Folglich schreibe Gracq seit 1951 nur noch Notate, in denen alles und jedes nebeneinander Platz finde, "Natur, Alltag und Künste". "Witterungen II" sei der zweite der beiden Bände von Gracqs "Meisterwerk" von 1967 und 1974. Als ehemaliger Gymnasiallehrer hege der "Dichter" eine Vorliebe für Geografie und Geschichte, und der Rezensent umschreibt sein dichterisches Interesse als "Erkundungen in Raum und Zeit". Begeistert zeigt sich Bonne von der frischen Kraft, die "Analogie und Metapher" in den Notaten entfalten und gibt einige Beispiele für Gracqs Kunst der Vernetzung von "Imagination, Wahrnehmung und Lektüre".

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