Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das Augenzwinkern, mit dem Simon Blackburn in seinem Buch Sex als oberstes menschliches Bedürfnis und zugleich als Sünde ausgibt, ist Rezensent Gustav Falke nicht entgangen. Falke folgt dem Autor bei seinem Versuch, uns mit Hilfe philosophie- und kunstgeschichtlicher Exkurse das schlechte Gewissen auszureden. Spätantike Männerbünde wie auch postmoderne Frauengruppen würde Falke allerdings gerne in Schutz nehmen vor den Schuldzuweisungsversuchen des Autors. Nicht zuletzt auch angesichts von Blackburns Beschreibungen gelingender Sexualität wird der Rezensent den Verdacht nicht los, dass es eigentlich um etwas ganz anderes geht als um die Sündhaftigkeit von Wollust, nämlich um die geheimen Bedürfnisse dahinter - Macht oder Sicherheit zum Beispiel. Falke jedenfalls ahnt: Das Natürliche, nicht das Geistige, als Natürliches zu behandeln, wäre die Aufgabe; und die Liebe wäre eine Voraussetzung dafür.
© Perlentaucher Medien GmbH
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