»Ein tief bewegender Roman über Trauer und Identität. Gekonnt verwebt Jente Posthuma Tragik und Humor.« Jury International Booker Prize
Als Erstes denkt sie immer an ihren Zwillingsbruder: Wenn sie einen neuen Pullover für ihre Sammlung entdeckt. Wenn sie nicht weiß, wie sie ein schlecht laufendes Date elegant beenden kann. Wenn sie Sylvia Plath liest und Virginia Woolf. Oder als sie die einstürzenden Twin Towers in den Fernsehnachrichten sieht. Ihr Zwillingsbruder ist der Mensch, der immer da ist - erst im gemeinsamen Kinderzimmer, dann in der Wohnung auf der anderen Seite des Parks in Amsterdam. Doch plötzlich kommt der Tag, an dem er nicht mehr da ist.
»Auch Virginia Woolf hatte einen Pelzmantel angezogen, wusste ich. Sie füllte die Taschen mit Steinen und ertränkte sich in einem Fluss. Wie mein Bruder, aber das wusste ich damals noch nicht.«
Jente Posthuma schreibt in präzisen Miniaturen, voll sanfter Melancholie und überraschendem Humor von einer Trauer,die nicht weichen will und in jeder Faser des Körpers spürbar ist. Und sie erzählt, wie das Ringen um Verständnis die Nähe zum verlorenen Menschen noch vertiefen kann.
Als Erstes denkt sie immer an ihren Zwillingsbruder: Wenn sie einen neuen Pullover für ihre Sammlung entdeckt. Wenn sie nicht weiß, wie sie ein schlecht laufendes Date elegant beenden kann. Wenn sie Sylvia Plath liest und Virginia Woolf. Oder als sie die einstürzenden Twin Towers in den Fernsehnachrichten sieht. Ihr Zwillingsbruder ist der Mensch, der immer da ist - erst im gemeinsamen Kinderzimmer, dann in der Wohnung auf der anderen Seite des Parks in Amsterdam. Doch plötzlich kommt der Tag, an dem er nicht mehr da ist.
»Auch Virginia Woolf hatte einen Pelzmantel angezogen, wusste ich. Sie füllte die Taschen mit Steinen und ertränkte sich in einem Fluss. Wie mein Bruder, aber das wusste ich damals noch nicht.«
Jente Posthuma schreibt in präzisen Miniaturen, voll sanfter Melancholie und überraschendem Humor von einer Trauer,die nicht weichen will und in jeder Faser des Körpers spürbar ist. Und sie erzählt, wie das Ringen um Verständnis die Nähe zum verlorenen Menschen noch vertiefen kann.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Jente Posthumas "Woran ich lieber nicht denke" wurde 2024 für den Booker Preis nominiert, und das völlig zurecht, befindet Rezensentin Katharina Borchardt. In kurzen vignettenartigen Kapiteln erinnert sich hier eine Frau an ihren Zwillingsbruder, das gemeinsame Aufwachsen, die Nähe zwischen den Geschwistern - emotional und räumlich, seine ewige Suche, seine Depression und schließlich seinen Suizid. Dabei flicht die Autorin immer wieder feine Exkurse zu wiederkehrenden Motiven ein, lesen wir. Gekonnt verwebt sie diese verschiedenen Elemente - Fetzen von Erinnerungen, Reflexionen, Betrachtungen über Mengeles Zwillingsexperimente oder den Einsturz der Zwillingstürme in NY - und lässt so etwas entstehen, das Borchardt als "reißfestes literarisches Netz" beschreibt, eine ungewöhnliche, bewegende Geschichte - nur ein kleines Müh zu lang vielleicht - über Verlust, Trauer und geschwisterliche Liebe, "feinfühlig, poetisch und überraschend hartkantig" in seiner Bildlichkeit, so die berührte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Diese Geschichte verarbeitet den Schmerz so unkonventionell, dass hier alles gleichzeitig echt und wunderbar überdreht wirkt.« NZZ / Paul Jandl