Raymond Carvers berühmter Erzählungsband. Noch knapper, lakonischer und zugleich geheimnisvoller lassen sich Carvers große Themen nicht verhandeln: Siebzehn Geschichten über die andauernde Gefährdung der zwischenmenschlichen Beziehung und die schier unüberwindlichen Hindernisse der Kommunikation.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
`Meistererzählungen` nennt sie Jörg Häntzschel schon im Untertitel seines Artikels über diese zweite Lieferung der Carver-Edition im Berlin-Verlag. Und erst, als er schon die `Unerträglichkeit` des `Nicht-Erzählens als erzählerisches Prinzip` exemplifiziert hat im Carver?schen Bild der weiterzappelnden Beine eines Kindes nach dem Unfall, erst da bekennt er sich, als erstes den Film, nämlich `Short Cuts` von Robert Altmann gesehen zu haben, die auf Carvers Geschichten zurückgehen. Tatsächlich kenne der Leser also die Figuren schon, die hier auftauchen, nämlich aus jenem Film: die `Männerfreunde` angelnd neben der Wasserleiche, den `jungen Vater` und Mädchenmörder, den sadistischen Bäcker, der den Geburtstagkuchen liefert für ein zwischenzeitlich gestorbenes Kind. Etwas schlimmer ist es hier noch, so Häntzschel, weil alles verbleibt in der `Härte und Hermetik eines engen literarischen Innenraums`. Und das liegt daran, so legt der Rezensent nahe, dass alle Figuren bei Carver `äußerlich unversehrt` aber `innerlich tödlich getroffen` sind, und vom Leben nichts mehr erwarten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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