Endlich das richtige Japan kennen lernen, keine Tempel und Museen, kein Kabuki und keine Teezeremonie, sondern das Japan der Mangas und Animes, der Schwerter und Roboter. Jeder in Japan liest diese poppig exotischen Geschichten, bis auf die gerade Geborenen oder die, die gerade sterben.
Hinter den grellen, manchmal gewalttätigen Mangabildern, den überzeichneten Figuren mit überdimensionalen Wimpern, hinter der abgehackten Lautsprache entdecken Peter Carey und sein zwölfjähriger Sohn Charley ein anderes Japan. Ihre Reise nach Tokyo, eine andere Art der Pilgerfahrt, führt sie hin zu den Gurus und Erfindern der Comicfiguren, Charleys treue Begleiter und engste Freunde. Der junge Takeshi- Brieffreund von Charley und eine etwas befremdliche Mischung aus Großzügigkeit und Arroganz, führt sie durch Tokios Straßen vorbei an geschmackloser Neonreklame, dem Fischhändler, der neben der 5-stöckigen Spielhölle seine frische Ware brät, vorbei an der lautlosen Oase eines buddhistischen Tempels im Hinterhof, um sich dann wieder in die disziplinierte Masse zu werfen, die sich wie eine Woge über die fußballfeldgroßen Kreuzungen ergießt. Was sie ungehen, ist das richtige Japan. Wenn der Vater hofft, über die Geschichte der Mangas etwas über die Geschichte Japans zu erfahren, will der Sohn nur die Mangas. Aber bald muss der Vater erfahren, dass seine Fragen nicht beantwortet werden. Mit all seinen Deutungsversuchen dieser so fernen Kultur, der Mangas und Animes, der uralten und jüngeren Geschichte, des Kabuki-Theaters oder Höflichkeitsformen liegt Carey falsch. Am Ende der Reise ist klar, mit jedem Schritt der Annäherung, versteht er weniger von Japan.
Hinter den grellen, manchmal gewalttätigen Mangabildern, den überzeichneten Figuren mit überdimensionalen Wimpern, hinter der abgehackten Lautsprache entdecken Peter Carey und sein zwölfjähriger Sohn Charley ein anderes Japan. Ihre Reise nach Tokyo, eine andere Art der Pilgerfahrt, führt sie hin zu den Gurus und Erfindern der Comicfiguren, Charleys treue Begleiter und engste Freunde. Der junge Takeshi- Brieffreund von Charley und eine etwas befremdliche Mischung aus Großzügigkeit und Arroganz, führt sie durch Tokios Straßen vorbei an geschmackloser Neonreklame, dem Fischhändler, der neben der 5-stöckigen Spielhölle seine frische Ware brät, vorbei an der lautlosen Oase eines buddhistischen Tempels im Hinterhof, um sich dann wieder in die disziplinierte Masse zu werfen, die sich wie eine Woge über die fußballfeldgroßen Kreuzungen ergießt. Was sie ungehen, ist das richtige Japan. Wenn der Vater hofft, über die Geschichte der Mangas etwas über die Geschichte Japans zu erfahren, will der Sohn nur die Mangas. Aber bald muss der Vater erfahren, dass seine Fragen nicht beantwortet werden. Mit all seinen Deutungsversuchen dieser so fernen Kultur, der Mangas und Animes, der uralten und jüngeren Geschichte, des Kabuki-Theaters oder Höflichkeitsformen liegt Carey falsch. Am Ende der Reise ist klar, mit jedem Schritt der Annäherung, versteht er weniger von Japan.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Peter Carey ist in die "Exotisierungsfalle" geraten, urteilt Steffen Gnam. Dabei wollte er doch einen Blick hinter die japanischen Kulissen werfen, wo die ewige Tradition und die verschärfte Postmoderne miteinander ringen. Er fuhr, begleitet von seinem Sohn, nach Tokio, schaute hier und dort, nahm wahr und reflektierte, "über Samurai und Salariman, Miyazaki und Walt Disney, Tatami und Minimalismus", und machte daraus einer Mischung aus Fiktion, Essay, Reisebericht, Sach- und Tagebuch. Doch leider ist er den Oberflächenreizen erlegen - je länger er schaut, desto weniger sieht er klar, desto mehr ergeht er sich in "Platitüden, Mystifizierungen und Klischees". Und am Ende, so der enttäuschte Gnam, bleibt nur ein greller Manga in Sprache, ohne "reisephilosophischen Mehrwert".
© Perlentaucher Medien GmbH
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