Yrsa geht erstmals auf Viking - also auf eine Fahrt, um Silber zu erlangen. Mit dabei ist Avidh, der Krieger, den sie liebt, den sie aber während der Fahrt - so die Anweisung Gunnars, des Anführers, nicht lieben darf. So trennt sie sich am Vorabend der Abfahrt von ihm, was ihn verletzt und
irritiert. Gleichzeitig hat sie den Auftrag erhalten, Avidh zu beschützen. Frida, die Seherin, bei der beide,…mehrYrsa geht erstmals auf Viking - also auf eine Fahrt, um Silber zu erlangen. Mit dabei ist Avidh, der Krieger, den sie liebt, den sie aber während der Fahrt - so die Anweisung Gunnars, des Anführers, nicht lieben darf. So trennt sie sich am Vorabend der Abfahrt von ihm, was ihn verletzt und irritiert. Gleichzeitig hat sie den Auftrag erhalten, Avidh zu beschützen. Frida, die Seherin, bei der beide, Yrsa und Avidh lebten, hat Yrsa von ihrer Vision berichtet.
Es geht also kompliziert los und hinzu kommt, dass die "Neue" zwischen altgedienten Haudegen keinen leichten Stand hat. War es doch im Jahr zuvor eine Frau, die die Gruppe in Gefahr gebracht hat.
Die Vorgeschichte erfahre ich in kleinen Rückblenden oder Erzählungen und bekomme einen Eindruck, worum es im ersten Band gegangen sein muss. Diesen kenne ich nicht, aber auch ohne Band 1 gelesen zu haben, komme ich schnell in die Geschichte und erfahre alles, was ich zum Eintauchen in die Abenteuer wissen muss.
Beim Lesen und Vorstellen der Gegebenheiten hilft es mir, sowohl Haithabu als auch Ribe zu kennen und mehrfach in Wikingermuseen, wie auch Bork Havn gewesen zu sein. Die Vorstellung, mit einem offenen Langschiff zu segeln, Wind und Wetter ausgesetzt - ohne Funktionskleidung - fasziniert mich ebenso, wie sie mich gruselt. Zwischen Konkurrenz mit anderen Wikingern und dem Kampf gegen Friesen und Franken stelle ich mir die Unsicherheit und die Gefahren für Reisende der damaligen Zeit vor.
Schön ist es, dass es anders kommt, als zunächst erwartet. Es gibt Hindernisse, Schurken, Verbündete und auch einen Schuss Romantik. Mitunter denke ich beim Lesen, dass Yrsa recht modern zu sein scheint, aber das schadet dem Leseerlebnis nicht. Auch, dass es - wie ich finde - recht realistisch geschildert ist, dass sie vor allem als Bogenschützin angeheuert wurde, hebt diesen Roman von anderen ab. So viel ich weiß, gab es Kämpferinnen bei den Wikingern, und ich stelle mir vor, dass sie sich behaupten mussten.
Mir hat das Eintauchen in längst vergangene Zeiten gefallen. Der Roman ist verwoben und einige Male kommt es anders, gibt es weitere Verwicklungen und neue Herausforderungen. Das hat mir gefallen.