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Herkunft, das meint, wie wir darüber sprechen, wer man wird, indem man erfindet, wer man war, um zu werden, was man nicht sein muß, sondern kann.Was bedeutet »zuhause«, wenn man einmal - vertrieben oder freiwillig - fortgegangen ist, um dann, als Fremder, in der heimlich unheimlichen Spannung dessen zu kreiseln, was »Heimat« war? Herkunft ist das Thema dieses Buches. Da alles, was für uns Welt ist, im Raster der Sprache erscheint, im Glanz ihrer Metaphern und Irreschein ihrer Idiome, handelt der Text davon, wie Herkunft nicht nur erfunden wurde, um Geschichten zu erzählen, sondern selbst…mehr

Produktbeschreibung
Herkunft, das meint, wie wir darüber sprechen, wer man wird, indem man erfindet, wer man war, um zu werden, was man nicht sein muß, sondern kann.Was bedeutet »zuhause«, wenn man einmal - vertrieben oder freiwillig - fortgegangen ist, um dann, als Fremder, in der heimlich unheimlichen Spannung dessen zu kreiseln, was »Heimat« war? Herkunft ist das Thema dieses Buches. Da alles, was für uns Welt ist, im Raster der Sprache erscheint, im Glanz ihrer Metaphern und Irreschein ihrer Idiome, handelt der Text davon, wie Herkunft nicht nur erfunden wurde, um Geschichten zu erzählen, sondern selbst Geschichte ist.Nachgehört wird der Reibung zwischen der Zeugung von Körpern und dem Zeugnisgeben in Sprache. Nachgeschrieben dem Entstehungsprozess eines literarischen Textes. Nachgegangen der Spannung zwischen dem, was wir Wirklichkeit nennen, und dem, was Fiktion heißt. Die Ideen Heimkehr, Zuhause und Heimat sind künstliche und kunstvoll gebaute kulturelle Konstrukte. Zahlreiche Beispiele aus der Literaturgeschichte und aus Ulrike Draesners Werk veranschaulichen dies, bis die Autorin schließlich, zum ersten Mal, ein Stück ihrer eigenen »Heimatgeschichte« in all seiner Ambivalenz erzählt.
Autorenporträt
Ulrike Draesner, geb. 1962 in München, studierte in München und Oxford Anglistik, Germanistik und Philosophie; lebt als Lyrikerin, Romanautorin und Essayistin in Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt: kugelblitz. Gedichte (2005); Spiele. Roman (2005). Ulrike Draesner hat für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Preis der Literaturhäuser (2002) und den Droste-Preis (2006).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In ihren Bamberger Poetikvorlesungen setzt sich Ulrike Draesner, wie Rezensent Roman Luckscheiter erklärt, kritisch mit der Frage auseinander, wie sich Heimat verorten lasse. Kurz umreißt Luckscheiter - von Achim von Arnim über Ludwig Ganghofer bis zur neueren "Entkrampfungspublizistik" - die bisherigen Versuche der Literatur an, Heimat zu bestimmen, um dann auf Draesners Überlegungen einzugehen. Demach ist für die Autorin Herkunft nicht Blut oder Boden, sondern "immer Erzählung", wobei die Suche nach der Heimat eine "anthropologische" und erzählerische Konstante sei. Doch, baut Luckscheiter etwaigen Einwänden vor, belasse es Draesner nicht bei dieser trockenen Erklärung, sondern verbinde diese mit ihren persönlichen Erfahrungen und einschlägigen Lektüreerlebnissen. Seine selbst recht komprimierte Besprechung beschließt Luckscheiter mit der milden Kritik, dass Draesners durchaus "anregende" Vorlesungen in ihrer Auseinandersetzung mit etwaig verbliebenen Arnim-Anhängern oder Baum-Beschwörern ein wenig gehetzt wirkten.

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