Frauen, die aus der Reihe tanzten, politisch, in der Liebe, über nationale Grenzen hinweg. Sie spielen die Hauptrolle in Karin Friedrichs Erinnerungen an sieben Generationen einer französisch-preußisch-deutschen Familie. Von der Französischen Revolution über das dritte Reich bis in die Gegenwart reicht diese Familiengeschichte. In den Lebensläufen ihrer Mitglieder spiegeln sich die großen Umwälzungen ihrer Zeit.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Zwei Bücher in einem, so Barbara Hahn, hat die Autorin geschrieben, die verbunden sind durch die Person ihrer Mutter, Ruth Andreas-Friedrich. Und sie ist an dieser Konstruktion notwendig gescheitert, meint Hahn. Dabei findet die Rezensentin den ersten Teil, nämlich die Verknüpfung der eigenen Familiengeschichte mit der großen Geschichte seit der Französischen Revolution wirklich "geglückt". Problematisch wird es im zweiten Teil, wenn die Autorin selbst als Person in die Geschichte eintritt als Tochter der Autorin von "Schattenmann", dem höchst erfolgreich in den siebziger Jahren publizierten Tagebuch aus der Zeit des Nationalsozialismus. Eine "doppelt überschattete" Mutter-Tochter-Beziehung kommt hier ins Bild, überschattet nämlich sowohl vom Erfolg als auch vom Selbstmord der Mutter. Hier gelingt nicht mehr, was der Anspruch ist, nämlich die Verwobenheit von großer und kleiner Geschichte zu zeigen, meint Barbara Hahn. Dennoch lobt sie die Autorin, weil sie sich immerhin "etwas Schwieriges" vorgenommen hat. "Und ohne diesen Mut kann man nicht mal scheitern."
© Perlentaucher Medien GmbH
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