Traditionelle Darstellungen der deutschen Geschichte gehen meist davon aus, die Deutschen seien besonders staatsorientiert. Diese Sichtweise verkennt, dass Deutschland um 1900 eine Weltmacht war, wenn es um das stifterische Engagement seiner Bürger ging: Stiftungen finanzierten öffentliche Museen, förderten die Wissenschaften, unterhielten Gymnasien wie Universitäten und stellten Sozialleistungen zur Verfügung. Dieses Buch, die erste umfassende Darstellung des Stiftungswesens in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert, behandelt dieses bislang als Randphänomen der Vormoderne verkannte…mehr
Traditionelle Darstellungen der deutschen Geschichte gehen meist davon aus, die Deutschen seien besonders staatsorientiert. Diese Sichtweise verkennt, dass Deutschland um 1900 eine Weltmacht war, wenn es um das stifterische Engagement seiner Bürger ging: Stiftungen finanzierten öffentliche Museen, förderten die Wissenschaften, unterhielten Gymnasien wie Universitäten und stellten Sozialleistungen zur Verfügung. Dieses Buch, die erste umfassende Darstellung des Stiftungswesens in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert, behandelt dieses bislang als Randphänomen der Vormoderne verkannte zivilgesellschaftliche Handeln in allen seinen Aspekten. Thomas Adam verdeutlicht eindrucksvoll, dass Stiftungen mit ihren ungeheuren Finanzressourcen der modernen deutschen Gesellschaft einen spezifischen Charakter gaben, der nicht nur durch Adel oder Staat, sondern ganz wesentlich auch durch selbstbewusste Bürger bestimmt wurde.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Inhaltsangabe
Inhalt Vorwort 9 1. Einleitung 11 Zivilgesellschaft und Stiften in den deutschen Staaten vor 1815 12 Zivilgesellschaft und Demokratie 17 Aufbau des Buches 20 2. Zwischen Emanzipation und Einflussnahme: Der Wettbewerb zwischen Adel und Bürgertum auf dem Gebiet der Kunst- und Kulturförderung 27 Die Stiftung fürstlicher Legitimität durch die Errichtung von Kunstmuseen 28 Vom Juniorpartner zum Chef: Aristokratische und bürgerliche Unterstützung für die Kunstproduktion und Kunstmuseen 31 Das Zusammenwirken des königlichen Hofes und der Börse bei der Gründung des Berliner Zoologischen Gartens 44 Die Rolle herausragender bürgerlicher Stifter: Städel, Richartz und Grassi 48 Vom Stiften zum unternehmerischen Sponsoring: Das Deutsche Museum in München 53 Die bürgerliche Übernahme königlicher Museen: Der Kaiser-Friedrich-Museumsverein 56 Die bürgerliche Förderung königlicher Bibliotheken: Die Freunde der Berliner Königlichen Bibliothek 62 Der Übergang der Museen von stifterischem Eigentum in städtisches Eigentum 65 3. Pflanzstätten der höheren Bildung: Der Einfluss der Stifter auf die Zusammensetzung der künftigen intellektuellen Eliten an Gymnasien und Universitäten 73 Die Rolle von Stiftungen bei der Perpetuierung der sozialen Exklusivität von Gymnasien und Universitäten 74 Die Motivation zur Errichtung von Stiftungen 81 Die regionale Verteilung von Stiftungen und deren Verwaltung 86 Der Einfluss der Stipendienstiftungen auf die Zusammensetzung der Studentenschaft 89 Die Einrichtung von Stipendienstiftungen zur Unterstützung jüdischer Studenten 92 Universitätsstipendien für Frauen 96 4. Zwischen nationalem Anspruch und lokaler Verwurzelung: Stiften für nationale Forschungseinrichtungen 101 Die Zusammenarbeit von Stiftern und Staat bei der archäologischen Ausgrabung alter Zivilisationen 103 Die staatlich gesteuerte Suche nach Stiftern für die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft 109 5. Reformbewegung und Sozialkontrolle: Stiften, Wohnungsbau und die Ordnung familiärer Sozialbeziehungen in der Arbeiterschaft 123 Modelle der Bereitstellung von Sozialleistungen 125 Stiften und Wohnungsreform 130 Stiften und Investieren: Das Modell der gemeinwohlorientierten Aktienbaugesellschaften 133 Stiften und Sparen: Das Modell der Wohnungsbaugenossenschaften 144 Stiften und Schenken: Das Modell der Wohnstiftung 150 Wohnungsreform und Mietzahlung 158 Der Übergang von stifterischem Eigentum in kommunales Eigentum 163 6. Bürgergesellschaft und autoritärer Staat: Das Stiftungswesen am Vorabend des Ersten Weltkrieges 167 Die räumliche und zeitliche Dimension des Stiftungswesens im 19. Jahrhundert 169 Stiften in Leipzig: Eine Fallstudie 175 Die Rolle von Frauen im Leipziger Stiftungswesen 176 Jüdisches Stiften zwischen Ausgrenzung und Integration 181 Stiftungskapitalien und Volkswirtschaft 184 7. Auf dem Weg zur staatszentrierten Gesellschaft: Der langsame Niedergang des Stiftens und der Zivilgesellschaft im 20. Jahrhundert 195 Die Rolle der Stiftungen bei der Finanzierung des Ersten Weltkrieges 196 Das Schicksal der Zivilgesellschaft im Übergang von der Monarchie zur Demokratie 203 Die Abgrenzung von jüdischen und "arischen" Stiftungen in den 1930er Jahren 219 Die sinkende Bedeutung der Stiftungen in den beiden deutschen Gesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg 224 Eine Gesellschaft ohne Stiftungen? Stiftungen und Stifter in der DDR 226 Vom Stiften zum Sponsoring: Die Transformation des Stiftens in Westdeutschland 236 8. Schlussbetrachtungen 245 Anmerkungen 249 Literatur 279
Inhalt Vorwort 9 1. Einleitung 11 Zivilgesellschaft und Stiften in den deutschen Staaten vor 1815 12 Zivilgesellschaft und Demokratie 17 Aufbau des Buches 20 2. Zwischen Emanzipation und Einflussnahme: Der Wettbewerb zwischen Adel und Bürgertum auf dem Gebiet der Kunst- und Kulturförderung 27 Die Stiftung fürstlicher Legitimität durch die Errichtung von Kunstmuseen 28 Vom Juniorpartner zum Chef: Aristokratische und bürgerliche Unterstützung für die Kunstproduktion und Kunstmuseen 31 Das Zusammenwirken des königlichen Hofes und der Börse bei der Gründung des Berliner Zoologischen Gartens 44 Die Rolle herausragender bürgerlicher Stifter: Städel, Richartz und Grassi 48 Vom Stiften zum unternehmerischen Sponsoring: Das Deutsche Museum in München 53 Die bürgerliche Übernahme königlicher Museen: Der Kaiser-Friedrich-Museumsverein 56 Die bürgerliche Förderung königlicher Bibliotheken: Die Freunde der Berliner Königlichen Bibliothek 62 Der Übergang der Museen von stifterischem Eigentum in städtisches Eigentum 65 3. Pflanzstätten der höheren Bildung: Der Einfluss der Stifter auf die Zusammensetzung der künftigen intellektuellen Eliten an Gymnasien und Universitäten 73 Die Rolle von Stiftungen bei der Perpetuierung der sozialen Exklusivität von Gymnasien und Universitäten 74 Die Motivation zur Errichtung von Stiftungen 81 Die regionale Verteilung von Stiftungen und deren Verwaltung 86 Der Einfluss der Stipendienstiftungen auf die Zusammensetzung der Studentenschaft 89 Die Einrichtung von Stipendienstiftungen zur Unterstützung jüdischer Studenten 92 Universitätsstipendien für Frauen 96 4. Zwischen nationalem Anspruch und lokaler Verwurzelung: Stiften für nationale Forschungseinrichtungen 101 Die Zusammenarbeit von Stiftern und Staat bei der archäologischen Ausgrabung alter Zivilisationen 103 Die staatlich gesteuerte Suche nach Stiftern für die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft 109 5. Reformbewegung und Sozialkontrolle: Stiften, Wohnungsbau und die Ordnung familiärer Sozialbeziehungen in der Arbeiterschaft 123 Modelle der Bereitstellung von Sozialleistungen 125 Stiften und Wohnungsreform 130 Stiften und Investieren: Das Modell der gemeinwohlorientierten Aktienbaugesellschaften 133 Stiften und Sparen: Das Modell der Wohnungsbaugenossenschaften 144 Stiften und Schenken: Das Modell der Wohnstiftung 150 Wohnungsreform und Mietzahlung 158 Der Übergang von stifterischem Eigentum in kommunales Eigentum 163 6. Bürgergesellschaft und autoritärer Staat: Das Stiftungswesen am Vorabend des Ersten Weltkrieges 167 Die räumliche und zeitliche Dimension des Stiftungswesens im 19. Jahrhundert 169 Stiften in Leipzig: Eine Fallstudie 175 Die Rolle von Frauen im Leipziger Stiftungswesen 176 Jüdisches Stiften zwischen Ausgrenzung und Integration 181 Stiftungskapitalien und Volkswirtschaft 184 7. Auf dem Weg zur staatszentrierten Gesellschaft: Der langsame Niedergang des Stiftens und der Zivilgesellschaft im 20. Jahrhundert 195 Die Rolle der Stiftungen bei der Finanzierung des Ersten Weltkrieges 196 Das Schicksal der Zivilgesellschaft im Übergang von der Monarchie zur Demokratie 203 Die Abgrenzung von jüdischen und "arischen" Stiftungen in den 1930er Jahren 219 Die sinkende Bedeutung der Stiftungen in den beiden deutschen Gesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg 224 Eine Gesellschaft ohne Stiftungen? Stiftungen und Stifter in der DDR 226 Vom Stiften zum Sponsoring: Die Transformation des Stiftens in Westdeutschland 236 8. Schlussbetrachtungen 245 Anmerkungen 249 Literatur 279
Rezensionen
»Lesenswerte Monographie.« Peter Rawert, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2018 »Indem Adam recht detailliert das grundsätzliche Umsetzen des Gedankens der Gemeinnützigkeit nachzeichnet, sollte das Buch auch andere als historisch interessierte Leser ansprechen. Ersichtlich wird nicht nur die Rolle der Stiftungen, sondern darüber hinaus die von Gesellschaften und Vereinen als Akteure des zivilgesellschaftlichen Handels - und dies für mehr als den vorgestellten Zeitraum von über eineinhalb Jahrhunderten.« Prof. Dr. Gerhard Lingelbach, Zeitschrift für Stiftungs- und Vereinswesen, 11.04.2019 »Die Lektüre ist empfehlenswert und gewinnbringend. Die Studie hebt die oft verkannte Bedeutung des deutschen Stiftungswesens im 19. und 20. Jahrhundert für die gesellschaftliche Entwicklung hervor und pointiert sie mit einer überzeugenden These.« Stiftung & Sponsoring, 25.09.2019
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