Gebundener Preis 24,00 €**

Als Mängelexemplar:
11,99 €
inkl. MwSt.
**Frühere Preisbindung aufgehoben

Sofort lieferbar
payback
6 °P sammeln

minimale äußerliche Macken und Stempel, einwandfreies Innenleben. Schnell sein! Nur begrenzt verfügbar. Lieferung nur solange der Vorrat reicht!
  • Gebundenes Buch

In jedem von uns steckt ein Tier, sagt man. Aber steckt auch in jedem von uns ein Mensch?
Eine junge georgische Familie mitten im grauen Winter Berlins. Exilanten, die ein neues Leben beginnen müssen und doch vom alten verfolgt werden. Und ein Hochhaus, das hermetisch abgeriegelt ist, aber die ganze irrsinnige Welt zu beherbergen scheint, flüchtige Generäle, entlaufene Zootiere und jede Menge Abfall. Nur für die Zukunft ist kaum Platz. Ein intensiver Roman über den Verlust und das Finden der Sprache und die Familie als letzte Gemeinschaft in einer unwirtlichen Gegenwart.
Der Vater, ein
…mehr

Produktbeschreibung
In jedem von uns steckt ein Tier, sagt man. Aber steckt auch in jedem von uns ein Mensch?

Eine junge georgische Familie mitten im grauen Winter Berlins. Exilanten, die ein neues Leben beginnen müssen und doch vom alten verfolgt werden. Und ein Hochhaus, das hermetisch abgeriegelt ist, aber die ganze irrsinnige Welt zu beherbergen scheint, flüchtige Generäle, entlaufene Zootiere und jede Menge Abfall. Nur für die Zukunft ist kaum Platz. Ein intensiver Roman über den Verlust und das Finden der Sprache und die Familie als letzte Gemeinschaft in einer unwirtlichen Gegenwart.

Der Vater, ein Schriftsteller, verliert langsam seine Sprache. Die Tochter Stella spielt stattdessen dauernd mit Worten. Ihre Mutter Marika muss immer für alle Probleme eine Lösung finden. Als sie zu einem Kindergeburtstag am anderen Ende der Stadt aufbrechen, begegnet ihnen eine zweite Geschichte von einem alten Hochhaus aus Sowjetzeiten. Mit elektrischen Zäunen und vergitterten Fenstern von der Außenwelt abgeschnitten, ersticken die Bewohner zusehends im eigenen Müll. Flüchtige Generäle und entlaufene Zootiere geistern durch die Gänge und seit einiger Zeit verschwinden die Kinder. Kann der Mensch gerettet werden oder wird er sich selbst auslöschen? Wozu erzählen, worauf hoffen, wenn am Ende alle Erzeugnisse nur den Abfall vermehren? Zoorama ist die literarische Suche nach Überlebensmitteln für eine aus den Fugen geratene Welt.

»Zoorama gleicht für mich einem Labyrinth, das man atemlos durchquert, als wäre es eine Sache der Unmöglichkeit innezuhalten oder gar umzukehren. Ähnlich Dantes Vergil, treibt uns das Alter Ego des Autors zielsicher durch sein eigenes, persönliches Inferno. Er führt uns durch das schmutzige und graue Berlin, ins zerstückelte, für ihn nur noch aus Versatzstücken bestehende Tbilisi, hinein in ein apokalyptisches Hochhaus mitsamt seinen skurrilen und dem Untergang geweihten Bewohnern.« Nino Haratischwili

»Viele Osteuropäer müssen heute wieder aus Angst in den Westen fliehen, ins Exil. Einer dieser Flüchtlinge ist Zaza Burchuladze. [...] Doch das Land, das man mitbringt ins Exil, ist nur so groß wie die Fußsohlen und die Trauer im Kopf.« Herta Müller

»Zaza Burchuladze ist ein markanter, origineller, mit niemandem sonst vergleichbarer Schriftsteller. Seine Prosa trägt etwas Unvorhersagbares in sich - für einen zeitgenössischen Autor das wichtigste Qualitätsmerkmal.« Wladimir Sorokin

Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Zaza Burchuladze, 1973 in Tbilissi geboren, übersetzte Fjodor Dostojewski und Daniil Charms ins Georgische. Seine Romane und Essays wurden von religiösen Extremisten verbrannt und vom Präsidenten Saakaschwili in der georgischen Tagesschau angeprangert. Im Sommer 2012 wurde er von Unbekannten angegriffen und musste mit seiner Familie nach Deutschland fliehen. Heute lebt und arbeitet er in Berlin. Für seine Romane wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Friedrich Naumann Stiftung. Zuletzt erschienen 'adibas' (2015), 'Touristenfrühstück' (2017) und 'Der Aufblasbare Engel' (2018).
Rezensionen
»Die Wörter spielen eine große Rolle in Zoorama. Es ist quasi eine Liebeserklärung an die Wörter, an die Literatur, an das Schreiben, an die Bücher.« Stephan Ozsváth, Rbb 24 Inforadio, 19. März 2023 Stephan Ozsváth rbb 24 Inforadio 20230319

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Jan Wiele fällt anhand des neuen Buches von Zaza Burchuladze vielerlei auf: Seit dem Gastlandauftritt Georgiens bei der Buchmesse vor vier Jahren wird mehr und mehr georgische Literatur übersetzt - und mehr und mehr realisiert der Rezensent, wieviele Autoren mittlerweile fliehen mussten. Das daraus resultierende Trauma sieht er auch in "Zoorama." Autofiktionales decke sich dabei mit Fantastischem in der Geschichte von Zaza und Marika, die in Berlin gestrandet sind. An Berlin Alexanderplatz fühlt sich Wiele bisweilen erinnert, diese große, experimentelle Berlingeschichte, wenn im Buch mal wieder Wildes und Unglaubliches, auch an Krieg erinnerndes,  geschieht. Burchuladze finde jedoch immer wieder zurück zur Bodenständigkeit - und zur verlorenen Hoffnung in die Macht der Literatur. Diese Kraft sieht der Rezensent in diesem "rettenden Museum für experimentelle Prosa" noch klar erhalten.

© Perlentaucher Medien GmbH