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Der Autor unternimmt den Versuch, die Vertreibungen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nicht im Wege einer einseitigen Deklamation und Forderung, sondern im Rahmen einer partnerschaftlichen Verhandlungsbasis darzustellen. Das Werk widmet sich dem deutsch-polnischen Ausgleich, der angesichts der gegebenen Nachbarschaft und gerade auch im zusammenwachsenden Europa ungeachtet aller historischer Bitterkeiten alternativlos ist. Die Untersuchung beruht auf einem Vortrag, der vor der Juristischen Gesellschaft Potsdam gehalten wurde. Die überarbeitete Neuauflage wurde um einen Nachtrag…mehr

Produktbeschreibung
Der Autor unternimmt den Versuch, die Vertreibungen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nicht im Wege einer einseitigen Deklamation und Forderung, sondern im Rahmen einer partnerschaftlichen Verhandlungsbasis darzustellen. Das Werk widmet sich dem deutsch-polnischen Ausgleich, der angesichts der gegebenen Nachbarschaft und gerade auch im zusammenwachsenden Europa ungeachtet aller historischer Bitterkeiten alternativlos ist. Die Untersuchung beruht auf einem Vortrag, der vor der Juristischen Gesellschaft Potsdam gehalten wurde. Die überarbeitete Neuauflage wurde um einen Nachtrag erweitert. Professor Kühne lehrt Öffentliches Recht und Verfassungsgeschichte an der Universität Hannover.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.04.2008

Diplomatengeflüster

Bestand je eine Chance zur Korrektur der Oder-Neiße-Linie? Der Rechtshistoriker Jörg-Detlef Kühne erläutert unterschiedliche Zahlen und Bezugsgrößen des Verlustes an früherem deutschen Reichsgebiet infolge des 1945 von den Alliierten festgelegten Grenzverlaufs. Danach habe es keine erkennbaren Absichten der vier Mächte mehr gegeben, von dieser "Strafe und Reparation" abzurücken. In Zeiten des Kalten Krieges sei keine Totalkorrektur, allenfalls eine Partialkorrektur denkbar gewesen, zumal es sich hierbei dann nicht um Rückgabe von Staatsgebiet, sondern um Besatzungsrückzug nach Kriegsbeendigung gehandelt hätte. Andeutungen des polnischen Botschafters in Washington gegenüber dem Bonner Gesandten Albrecht von Kessel, im Zuge der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zunächst einen Grenzvorbehalt zu akzeptieren und später darüber zu verhandeln, lehnte die Adenauer-Regierung 1957 ab. Den Vorwurf mangelnder Kompromissbereitschaft entkräftet Kühne selbst, denn es gab keine international anerkannte geographische Alternative zur Oder-Neiße-Linie. Überdies hätte von einer Territorialvereinbarung mit Polen nur die DDR profitiert. Eigentlicher Grund für die Ablehnung waren jedoch die Vertriebenen und deren Wählerstimmen. Eine Episode unverbindlicher Überlegungen von Diplomaten wird zur Handlungsoption hochstilisiert, die nie existierte. (Jörg-Detlef Kühne: Zu Veränderungsmöglichkeiten der Oder-Neiße-Linie nach 1945. Nomos Verlag, Baden-Baden 2008. 45 S., 14,- [Euro].)

HANNS JÜRGEN KÜSTERS

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