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Das Gesichtswachstumsmuster bestimmt die Wachstumsrichtung des Unterkiefers und hängt von der Wachstumsrate in den Kondylen-, Naht- und Alveolarregionen ab. Wenn das Wachstum im hinteren Gesichtsbereich (Kondylenwachstum) im Gleichgewicht mit dem Wachstum im vorderen Gesichtsbereich (Wachstum in den Gesichtsnaht- und Alveolarregionen) ist, kommt es zu einer parallelen Wachstumsverschiebung, die zu einem durchschnittlichen Wachstumsmuster führt. Neben genetischen Einflüssen kann sich ein Gesicht mit normodivergentem oder durchschnittlichem Wachstumsmuster aufgrund von umweltbedingten und epigenetischen Einflüssen zu einem hypo- oder hyperdivergenten Muster verändern. Die vertikale Dimension der Malokklusion zeigt sich als offener Biss und tiefer Biss und ist oft schwer zu behandeln. Sie betrifft das untere Drittel des Gesichts und beeinträchtigt dessen ästhetischen Wert. Ein hyperdivergenter Wachstumsverlauf ist häufig mit einer Retrognathie und ein hypodivergenter mit einer Progenie verbunden. Ein skelettaler offener Biss geht mit einem vertikalen und tiefen Biss mit horizontalem Wachstumsverlauf einher. Der Wachstumsverlauf ist nicht nur ein Faktor für die Entwicklung einer Malokklusion, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Behandlungsplanung und der Retention nach der Behandlung.