Israel und die Linke - eine Geschichte von falscher Liebe und echtem Hass, von Irrtümern und Missverständnissen. Der jüdische Marxist Moshe Zuckermann, überzeugter Israeli und gewesener Zionist, klärt auf, wie es eine aufgeklärte Linke mit Israel halten sollte und was die deutsche Linke einen Dreck angeht.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wenn sich die "Konkret"-Autoren Herman L. Gremliza, Thomas Ebermann und Volker Weiß mit dem israelischen Historiker Moshe Zuckermann unterhalten, führt das zu kontroversen Debatten, stellt Dirk Eckert fest. Mit seiner These, der jüdische Staat sei mit 1,2 Millionen Arabern in Israel nicht mehr praktikabel, stößt Zuckermann beispielsweise bei dem Fragerkollektiv auf Unverständnis, erzählt Eckert. Allerdings zeige das Buch, dass dem Historiker der Ruf als Antizionist zu Unrecht anhafte, findet Eckert. Vielmehr glänze er mit scharfsinnigen Analysen zur israelischen Politik. Weiteres Streitpotential liefert die Position der drei Fragenden, es habe in den von Israel besetzten Gebieten eine "relativ milde Phase der Okkupation" gegeben. Dies wird von Zuckermann zurückgewiesen, erzählt Eckert. Und der Rezensent hat auch den Grund für diese Uneinigkeit ausgemacht: das unterschiedliche Israelbild. Während Zuckermann, der übrigens gerne in Israel lebe, über die israelische Gesellschaft und die Notwendigkeit, die Besatzung zu beenden, spricht, denken die drei Interviewer bei Israel an "Antisemitismus, völkisches Denken und - letztendlich - Deutschland", vermutet Eckert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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