Die Prophezeiung
Cover & Klappentext
Das Cover ist in erster Linie ein Blickfang, weil es recht bunt ist, allerdings auch etwas überladen, nicht nur aufgrund der Farben, sondern auch wegen der Details. Allerdings passt es zur Story.
Der Klappentext hat mich überzeugt, das Buch zu lesen. Das
lag nicht zuletzt an der dramatischen Note, die zwischen den Zeilen mitschwingt. Gleichzeitig weckte…mehrDie Prophezeiung
Cover & Klappentext
Das Cover ist in erster Linie ein Blickfang, weil es recht bunt ist, allerdings auch etwas überladen, nicht nur aufgrund der Farben, sondern auch wegen der Details. Allerdings passt es zur Story.
Der Klappentext hat mich überzeugt, das Buch zu lesen. Das lag nicht zuletzt an der dramatischen Note, die zwischen den Zeilen mitschwingt. Gleichzeitig weckte es in mir eine recht hohe Erwartungshaltung, in Bezug auf Intrigen, Spannung und das Spiel der Macht.
Meinung
Aus der Sicht von Vasalie wird man durch die Geschichte geführt.
Der Einstieg gelang durch den geschmeidigen Schreibstil und den geschickt gewählten Anfang der Handlung ganz entspannt. Ich fühlte mich sofort mit Vasalie verbunden, die rückblickend versucht zu verstehen, wie sie im Kerker landen konnte. Sie begreift, dass sie das große Ganze aus den Augen verloren hatte, als sie für König Illian tanzte. Jener König, der sie nie anrührte, aber dennoch nie die Augen von ihr lassen konnte.
Die Story ist insgesamt ziemlich vielschichtig, was große Risiken für Ungenauigkeiten birgt. Ich will nicht behaupten, dass keine vorhanden wären, aber sie lassen sich leicht verschmerzen, weil das Geschehen einen förmlich in seinen Bann zieht. Das Tempo wechselt spielend zwischen gemächlich und rasant, allerdings nicht abrupt. Es ist ähnlich wie beim Fahren. Man drückt langsam das Gaspedal durch und bremst vorsichtig ab. So kommen auch die einzelnen Spannungsspitzen gut zum Tragen, weil sie nach und nach aufgebaut werden, und davon finden sich einige in der Story.
Bei der Versammlung der Kronen wird der Leser mit unsagbar vielen Informationen quasi überflutet. Obwohl es anfangs etwas überwältigend wirkt, kommt man damit im Verlauf gut zurecht. Auch die einzelnen Charaktere lernt man schnell zuzuordnen, weil sich die Autorin hier zeitweise dem Schwarz-Weiß-Denken bedient. Das soll, so glaube ich zumindest, hier die Einschätzung erleichtern. Das ist mir besonders bei zwei Charakteren aufgefallen.
Jedoch bei einer Person, die eine wichtige Schlüsselrolle spielt, wurde es nicht deutlich, was aber ungünstig war. Sie blieb undurchsichtig, mal davon abgesehen, dass ich ihr von Anfang an zwiespältig gegenüberstand. Diese Person weckte Gefühle in Vasalie. Keine ernsten, nur ein wenig Nähe. Leider ging diese Annäherung in meinen Augen völlig unter. Sie war unglaubwürdig und nicht stark genug. Aber das hätte sie meines Erachtens nach sein müssen, um die daraus resultierende Emotionalität stärker hervorheben zu können. Das war ein wichtiger Schlüsselmoment, der Auswirkungen auf die weitere Handlung hatte.
Je nach Einschätzung des Charakters hätte man den Leser überraschen oder bestätigen können. So blieb es einfach zu vage.
Vasalie ist als Charakter interessant angelegt. Ich wurde zwar schnell warm mit ihr, aber ich hatte meine Schwierigkeiten, sie einzuschätzen. Anfangs empfand ich sie als naiv, bis ich überlegte, wie ich an ihrer Stelle gehandelt hätte. Deswegen kann ich sie keineswegs als leichtgläubig bezeichnen. Vielleicht war sie das früher einmal.
Dafür war ihre Entwicklung umso beeindruckender. Natürlich lernt man sie im Zuge der Geschehnisse näher kennen. Sie entpuppt sich zu einer jungen Frau, die wieder erkennt, was ihr wichtig ist. Warum sie früher mit dem Tanzen angefangen hat. Die aber nun geprägt von Misstrauen ist, was sich nicht ohne Weiteres ablegen lässt. Das wurde fantastisch dargestellt.
König Anton, der jüngere Buder von Illian, wirkt im Gegenzug zu ihr offen und lebenslustig. Man meint, ihn sofort einschätzen zu können. Doch kann man das wirklich? Er verbirgt mehr, als er zeigt. Und nicht zuletzt ist er ein absoluter Sympathieträger. Er stellt zu Vasalie den geeigneten Gegenpart dar. Nicht, weil sie vielleicht so gut zueinander passen, sondern weil sie Gegensätze sind. Vasalie ist in ihrer Art reduziert, unterdrückt, weil sie in ständiger Angst lebt. Anton hingegen strahlt sozusagen von innen heraus. Seine Wirkung auf Vasalie ist beeindruckend. Dann ist es, als fiele ihre schreckliche Vergangenheit von ihr ab und zeigt ihr wahres Wesen, ohne negative Einschränkungen. Das wird aber nur in einigen wenigen Momenten deutlich.
Das Spiel der Gegensätze ist in dieser Geschichte schön gelungen. Angefangen von den Emotionen bis hin zur Handlung. Kurzum, dieses Buch hat mich, bis auf ein paar Kleinigkeiten, komplett überzeugt.
Fazit
Ein Ausnahme-Fantasy-Roman, der szenenbedingt so viel Spannung mitbringt, dass man es kaum aushält. Die Protagonisten wurden schön hervorgehoben. Eingebettet in einen flüssig-geschmeidigen Schreibstil, der die Handlung trägt, löst die Geschichte ein buntes Kopfkino aus, garniert mit Tanzelementen und ein wenig Romantik.
Meine Erwartungshaltung wurde erfüllt.
Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine absolute Leseempfehlung.