Lichtbringer
Cover & Klappentext
Das Cover mutet so feurig an, wie der Titel verspricht. Allerdings muss ich sagen, dass mir das englische Cover noch etwas besser gefällt, da es düsterer ist. Das passt besser zur Story. Ansonsten ist es aber definitiv ein Eyecatcher. Zusammen mit dem Titel
macht es neugierig auf mehr.
Der Klappentext klang für mich interessant, ist aber nach Lesen des…mehrLichtbringer
Cover & Klappentext
Das Cover mutet so feurig an, wie der Titel verspricht. Allerdings muss ich sagen, dass mir das englische Cover noch etwas besser gefällt, da es düsterer ist. Das passt besser zur Story. Ansonsten ist es aber definitiv ein Eyecatcher. Zusammen mit dem Titel macht es neugierig auf mehr.
Der Klappentext klang für mich interessant, ist aber nach Lesen des Buches meines Erachtens nach leicht irreführend.
Meinung
Vorab möchte ich auf die Triggerwarnung hinweisen, die dringend beachtet werden sollte.
Vor langer Zeit herrschten Frauen über das Land von Tir Teine, doch über mehrere Generationen brachte die Linie keine weiblichen Nachkommen mehr hervor. Seitdem regieren Männer und die Göttinnen werden zunehmen von einer religiösen Sekte verdrängt, die alles Magische verteufelt.
Aemyra arbeitet als Schmiedin sowie als Heilerin und versteckt ihre sehr machtvolle Gabe. Sie entstammt einem Zweig der königlichen Linie und hätte Anspruch auf den Thron. Um diesen Anspruch zu festigen, müsste sie sich an einen Drachen binden, doch nicht nur das bereitet ihr Schwierigkeiten. Gefangen zwischen Komplotte und Intrigen wird sie zu einer Ehe mit Prinz Fiorean gezwungen. Arrogant, erbarmungslos und der mächtigste Drachenreiter seiner Zeit, ist er alles, was Aemyra verachtet, doch rührt er etwas in ihrem Inneren an. Dennoch steht ihr Ziel an erster Stelle, oder?
Aemyra leiht der Geschichte ihre Stimme, sodass man sich als Leser komplett auf sie konzentrieren kann und sie dementsprechend gut kennenlernt. Sie ist stark und durchsetzungsfähig, hat es mir aber anfangs schwierig gemacht, mit ihr richtig warm zu werden. Denn sie ist auch leicht zu reizen, hat ein großes Mundwerk und ist sehr von sich selbst überzeugt. Erst im Verlauf konnte ich mich mit ihr anfreunden, denn obwohl sie Anspruch auf den Thron hat, bleibt sie bei ihren Wurzeln. Sie weiß, wie es ist, kaum etwas zu haben, hart zu arbeiten. Das Wichtigste ist ihr Volk und der Glaube an Brigid.
Die Inspiration der schottischen Mythologie wird sehr deutlich, was mir sehr gefällt. Allerdings hätte ich mir ein Glossar gewünscht. Gerade zu Beginn wird man mit Begriffen konfrontiert, die man unmöglich zuordnen kann. Das machte den Einstieg zusätzlich schwierig. Erst im Verlauf wird klar, was gemeint ist, aber mir ist es mehrmals passiert, dass ich einen Satz öfter lesen musste, um den Sinn zu verstehen, weil ich nicht einschätzen konnte, ob einzelne Begriffe Namen, Städte oder gebundene Wesen sind.
Irgendwann ertappte ich mich dabei, dass ich deswegen leicht abschweifte. Aber genau dann nahm die Story richtig Fahrt auf. Ich wurde regelrecht wachgerüttelt. Zum Glück, denn sonst hätte ich eine wirklich mitreißende Reise verpasst.
Durch das angezogene Tempo und der sich überschlagenden Ereignisse wurde das Buch zu einem wahren Pageturner. Ich hatte es schon lange nicht mehr, dass ich mich vor lauter Spannung zwingen musste, mich nicht selbst zu spoilern, indem ich vorblättere. Wahnsinn.
Doch nicht nur Spannung ist vorherrschend. Ich musste sogar ein paar Tränchen verdrücken. Das lag zum einen daran, dass man Aemyras weiche Seite kennenlernt, aber auch an der beginnenden Zuneigung zwischen ihr und Prinz Fiorean. Man spürt ihre Verzweiflung, weil sie mit ansehen muss, wie ihr Volk leidet; ihre Wut, weil sie als Gefangene im golden Käfig gehalten wird; ihre Ohnmacht, weil sie sich hilflos fühlt. Dabei ist sie eine Kämpferin. Sie gibt nicht auf. Niemals. Das wurde fantastisch umgesetzt.
Dem Schreibstil haftet eine gewisse Schwere an. Das passt ganz gut zur Story, denn sie ist zum Großteil von Hoffnungslosigkeit geprägt. Nur hätte ich mir hin und wieder einige leichtere Momente gewünscht, die man durch geschickte Formulierung hätte erreichen können. So werden Emotionen besser hervorgehoben, negative sowie positive.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich fantastisch unterhalten wurde. Aber wenn ich mich an den Anfang zurückerinnere, muss ich leider ein paar Abstriche machen.
Fazit
Ein spannungsgeladenes Fantasy-Abenteuer, dass den Leser in seinen Bann zieht. Man kann dieser kraftvollen Geschichte unmöglich entkommen, und noch weniger den Drachen.
Für all jene, die sich nichts sehnlicher wünschen, als sich an einen Drachen zu binden und mit ihm über den Wolken zu fliegen.
Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.