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Europa taumelt dem Abgrund entgegen. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs blickt F. C. Weiskopf in seinem Roman Abschied vom Frieden auf eine Gesellschaft, die zwischen Glanz und Dekadenz verharrt, während schon die Schatten von Militarisierung und Kriegsbegeisterung heraufziehen. Im Zentrum steht Alexander Reither, ein wohlhabender Prager Verleger, der zwischen Familienintrigen, gesellschaftlichem Zerfall und politischen Umbrüchen nach Orientierung sucht. Weiskopf erzählt von einer Epoche, die in erschreckender Weise an aktuelle Debatten erinnert: Wenn heute von "Kriegstüchtigkeit" die Rede ist,…mehr

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Produktbeschreibung
Europa taumelt dem Abgrund entgegen. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs blickt F. C. Weiskopf in seinem Roman Abschied vom Frieden auf eine Gesellschaft, die zwischen Glanz und Dekadenz verharrt, während schon die Schatten von Militarisierung und Kriegsbegeisterung heraufziehen. Im Zentrum steht Alexander Reither, ein wohlhabender Prager Verleger, der zwischen Familienintrigen, gesellschaftlichem Zerfall und politischen Umbrüchen nach Orientierung sucht. Weiskopf erzählt von einer Epoche, die in erschreckender Weise an aktuelle Debatten erinnert: Wenn heute von "Kriegstüchtigkeit" die Rede ist, dann schwingt darin dieselbe Mischung aus Verdrängung und Fatalismus wie 1913. Der Roman ist damit nicht nur ein eindringliches Zeitdokument, sondern auch eine Warnung - und eine Einladung, über Verantwortung, Frieden und die Gefährdung der Demokratie nachzudenken.

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Autorenporträt
Der am 3. April 1900 in Prag geborene Schriftsteller Franz Carl Weiskopf, bekannt unter den Initialen F. C. Weiskopf, war eine der prägenden Stimmen der deutschsprachigen Exilliteratur. Sohn eines jüdisch-deutschen Vaters und einer tschechischen Mutter, promovierte er in Germanistik und Geschichte und engagierte sich früh politisch. Ab 1928 lebte er in Berlin, arbeitete als Redakteur und gehörte dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller an. Nach 1933 floh er über Prag und Paris in die USA, wo er aktiv Exilanten wie Anna Seghers und Egon Erwin Kisch unterstützte. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er in den diplomatischen Dienst der Tschechoslowakei ein, war unter anderem Botschafter in Peking und ließ sich 1953 in Ost-Berlin nieder. Dort wirkte er als Vorstandsmitglied des Schriftstellerverbandes der DDR und Mitherausgeber der Zeitschrift neue deutsche literatur. Weiskopfs Werk umfasst Romane, Erzählungen, Essays und Reportagen. Mit realistischer Erzählkunst von hoher sprachlicher Präzision schilderte er vor allem das Bürgertum der Tschechoslowakei und dessen Annäherung an die Arbeiterbewegung. Er starb am 14. September 1955 in Berlin. Gemeinsam mit seiner Frau, der Kinderbuchautorin Alex Wedding (Grete Weiskopf), ist er auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt. Zu seinem Andenken wird seit 1956 der F. C. Weiskopf-Preis für sprachkritische und sprachreflektierende Literatur verliehen.