Erstaunlich, dass sich ein Autor aus dem Senegal bemüßigt fühlt über „den Afrikaner“ zu philosophieren.
Der Mann aus Eritrea hat mit jenem aus Ghana nur eins gemein: man lebt auf demselben Kontinent.
Der Enthusiasmus über das „Humankapital“ des Kontinents ist schwerlich nachvollziehbar. Schon
heute reicht es nicht (mehr) zu einer (gebührenfreien) Schulbildung, das Gesundheitswesen wird…mehrErstaunlich, dass sich ein Autor aus dem Senegal bemüßigt fühlt über „den Afrikaner“ zu philosophieren.
Der Mann aus Eritrea hat mit jenem aus Ghana nur eins gemein: man lebt auf demselben Kontinent.
Der Enthusiasmus über das „Humankapital“ des Kontinents ist schwerlich nachvollziehbar. Schon heute reicht es nicht (mehr) zu einer (gebührenfreien) Schulbildung, das Gesundheitswesen wird vernachlässigt. Eine Wirtschaft, die diesem „Humankapital“ Arbeitsplätze böte, ist nicht in Sicht. Und wie die exponentiell wachsende Bevölkerung ernährt werden soll, bleibt ein Rätsel.
Landflucht ist ein gigantisches Problem. Das Frohlocken über afrikanische Megastädte kann man nicht begreifen: zunehmende Slums, eine Bevölkerung, die unter dem Existenzminimum lebend sich im informellen Sektor durchschlagen muss. Unwahrscheinlich, dass Rückbesinnung auf afrikanische Kultur, Musik oder tradierte Verhaltensweisen hieran etwas ändern kann und wird.
Richtig ist, dass es Ansätze gibt, die aufhorchen lassen. Dies gilt z. B. für Ruanda oder Äthiopien.
Richtig ist auch, dass „wir“ es waren, die den Kolonialismus über den Kontinent gebracht haben, mit Massenmord und Versklavung. Auch weiterhin sind „wir“ es, die afrikanische Despoten korrumpieren um uns Ressourcen zu stehlen; Landgrabbing ist nur ein Beispiel.
Dieses Buch liest sich schon wegen seiner (gewollt?) elitären Ausdrucksweise ausgesprochen schwer. Ob diese Art des Ausdrückens – und sei es auch in der jeweiligen Landessprache –auch von einer gebildeten Elite wird verstanden werden können, steht dahin.