Der Journalist und Texter Johannes Bröckers holt mit seinem Buch "Alexa, ich mach Schluss mit dir!" zum zweiten Rundumschlag gegen den amerikanischen Onlineversandhändler aus.
Dieses Mal schafft er allerdings nicht nur Alexa ab, sondern löscht gleich seinen kompletten Account (vgl.
unmissverständliches Cover).
Bröckers war schon immer kritisch gegenüber Amazon und dessen Geschäftsgebaren…mehrDer Journalist und Texter Johannes Bröckers holt mit seinem Buch "Alexa, ich mach Schluss mit dir!" zum zweiten Rundumschlag gegen den amerikanischen Onlineversandhändler aus.
Dieses Mal schafft er allerdings nicht nur Alexa ab, sondern löscht gleich seinen kompletten Account (vgl. unmissverständliches Cover).
Bröckers war schon immer kritisch gegenüber Amazon und dessen Geschäftsgebaren eingestellt. Bedingt durch die Corona-Krise konnte Amazon von März bis Juli 2020 einen Wertzuwachs von 702 Milliarden Dollar erwirtschaften. In dieser weltweit unsicheren Zeit boomte der Onlinehandel und gerade Amazon profitierte davon, was Bröckers alles andere als gefällt. Der sog. Raubtierkapitalismus der Silicon Six lässt den Autor ein düsteres Bild der Zukunft zeichnen, in dem der Einzelhandel in den Städten dem immer mehr prosperierenden Online- bzw. Datenhandel unterliegt. Um der Überwachung wie Fremdbestimmung durch Amazon Go, Alexa, Ring usw. zu entgehen, sieht er nur eine Möglichkeit, nämlich dem Ausstieg aus der Amazonwelt. Der grassierende "Amazon-Virus" in Zeiten von Covid-19 hat Bröckers elementar geschockt. Jeff Bezzos, der vor 25 Jahren das Unternehmen gründete, stuft er als gewissenlos und profitgierig ein.
Wie schon in seiner ersten Anti-Amazon-Schrift listet der Autor in seinem neuesten Werk minutiös alle negativen Strukturen/Prozesse des Tech-Giganten auf. Da ist beispielsweise die Rede von unmenschlichen Arbeitsbedingungen, schlechter Bezahlung, hohen Steuereinsparungen sowie unschönen Überwachungsmethoden von Arbeitnehmern und Kunden.
Nun ist das Bestellen bei Amazon für Kunden kinderleicht und damit sehr bequem. Auch die Lieferung erfolgt zeitnah. Aber nur die wenigsten Nutzer denken beim Onlineeinkauf über die Weiterverarbeitung ihrer Daten bzw. internen Zustände beim Versandhändler nach. Warum auch? Heute muss alles schnell und unkompliziert ablaufen. Sich von Amazon zu trennen und den ganzen damit verbundenen Anwendungen (Amazon Kindle, Prime, Prime Video...) verlustig zu gehen, will so schnell niemand riskieren.
Somit ist Bröckers Buch ein mahnender Weckruf für all jene, die ihre kostbaren Daten auch in Zukunft schützen wollen. Zudem gewinnt man mithilfe der Lektüre einen guten Einblick in den übermächtigen Amazon-Kosmos. Die 96 Seiten lasen sehr flüssig und spannend.