Familie Blume-Kamphusen ermittelt wieder
Bei einem Fahrradausflug entdeckt ein Ehepaar einen Toten, der sich an der Hademstorfer Schleuse windet. Er stellt sich als der Literaturpreisträger Peer-Adam Prentzel heraus, der gerade die Biografie der ehemaligen Autorennfahrerin Anneliese Schlobohm 
 verfasst hat und für dessen neuen Roman sich gleich zwei konkurrierende Verlage interessieren. Fast…mehrFamilie Blume-Kamphusen ermittelt wieder
Bei einem Fahrradausflug entdeckt ein Ehepaar einen Toten, der sich an der Hademstorfer Schleuse windet. Er stellt sich als der Literaturpreisträger Peer-Adam Prentzel heraus, der gerade die Biografie der ehemaligen Autorennfahrerin Anneliese Schlobohm verfasst hat und für dessen neuen Roman sich gleich zwei konkurrierende Verlage interessieren. Fast zeitgleich wird die Polizei über einen Motorroller auf dem Radweg der Allerbrücke bei Essel informiert. Der gehörte dem ertrunkenen Ghostwriter. Hat er sich wirklich im Suff von der Brücke gestürzt?
Journalistin Flora Kamphusen und ihr Großvater Carsten Blume, Kriminalhauptkommissar a.D., ein enger Freund der Tante des Verstorbenen, schalten sich in die Ermittlungen ein. Und je näher sie der Auflösung kommen, um so gefährlicher wird die Sache vor allem für Flora und Opa Carsten. 
Schon die Prologe aus den Jahren 1945 und 2024 lassen eine erste Gänsehaut auf meinen Armen auftreten. Aber alles ist so undurchsichtig, dass ich lange gebraucht habe, um die Zusammenhänge zu durchblicken. 
Vor allem auch, weil in diesem Fall so viel los ist: Flora hat erkannt, dass die Großstadt Hamburg doch nichts für sie ist und ist dauerhaft zurück in den Schoß der Familie aufs Land gekehrt. Zwei konkurrierende Verleger haben sich im Gasthaus von Floras Mutter Anna einquartiert und machen Ärger. Flora wird die Biografie der ehemaligen Rennfahrerin zu Ende schreiben und Carsten Blume wandelt auf Freiersfüßen. Wie das dann alles zusammen hängt und was sich daraus ergibt, das müsst ihr beim lesen selbst heraus finden. 
Bei der Vielzahl an Mitwirkenden finde ich es sehr gut, dass am Anfang des Buches gleich die handelnden Personen kurz vorgestellt werden. 
Sehr gut gefallen hat mir, dass ich hier auch Teile eines Buches im Buch zu lesen bekomme. Da Flora an der Biografie weiter arbeitet, bekomme ich einige Seiten, die Peer-Adam Prentzel verfasst hat, auch zu lesen. Eine sehr interessante Frau, diese Anneliese Schlobohm.  
Autorin Bettina Reimann hat es auch mit diesem 4. Fall aus dem Aller-Leine-Tal geschafft, mich sehr schnell in die Geschichte hinein zu ziehen, die mich dann auch bis zum Schluss nicht mehr losgelassen hat. Geschickt legt sie immer wieder falsche Fährten aus, auf die ich mich begebe, bis ich merke, dass sie mir der Auflösung des Falles nicht näher bringen. Sie verknüpft ganz langsam die einzelnen Erzählstränge, bis sie endlich ein großes Ganzes ergeben und mich zufrieden mit der Auflösung zurücklassen. 
Es ist eine Geschichte, die bei mir die verschiedensten Emotionen geweckt hat. Sie ist nicht nur spannend und hat mich ab der ersten Seite gefesselt. Gerade die Geschichte der ehemaligen Rennfahrerin hat mir, genau wie Flora, einige Tränen in die Augen getrieben. Kleine Romanzen, die sich anbahnen, geben der Geschichte wieder etwas Leichtigkeit und ich habe das Buch mit einem Lächeln im Gesicht geschlossen.     
Ein Niedersachsenkrimi, der alles beinhaltet, was ich von einem lesenswerten Krimi erwarte und der mich sehr gut unterhalten hat. Ich habe mich bei den Blume-Kampusens, die der Polizei immer einen kleinen Schritt voraus sind, wieder richtig wohl gefühlt. Und wenn sich für Flora und Opa Carsten der nächste Fall auftut, bin ich sicher wieder mit dabei.