Historisches über die Infrastruktur
Das Inhaltsverzeichnis dieses Buches sagt schon viel:
Das Buch beginnt mit einer „Ein-Leitung“ über 23 Seiten, die das übliche Wissenschaftsgeschwätz größten Teils nicht benutzt, ja es wird sogar mehrfach wörtlich zitiert, was in einer Einleitung eher unüblich
ist.
Dann folgt der I. Teil des Buches, 128 Seiten lang, in drei Kapitel gegliedert, die…mehrHistorisches über die Infrastruktur
Das Inhaltsverzeichnis dieses Buches sagt schon viel:
Das Buch beginnt mit einer „Ein-Leitung“ über 23 Seiten, die das übliche Wissenschaftsgeschwätz größten Teils nicht benutzt, ja es wird sogar mehrfach wörtlich zitiert, was in einer Einleitung eher unüblich ist.
Dann folgt der I. Teil des Buches, 128 Seiten lang, in drei Kapitel gegliedert, die chronologisch die Ära der Infrastruktur schildern.
Der II. Teil des Buches führt uns in aktuelle Debatten über die Infrastruktur nur 103 Seiten lang, aber dafür fünf Kapitel lang.
Warum sind die Kapitel im zweiten Teil kürzer? Natürlich kann ich die Gedanken des Autors nicht lesen. Ich vermute, dass er zu aktuellen Problemen nicht Stellung beziehen will.
Stuttgart 21 wird nur erwähnt, ob es nicht sinnvollere Projekte, ob nicht die Deutsche Bahn generell andere Schwerpunkte setzen sollte erfahren wir nicht.
Die Meinung zu Privatisierungen ist geteilt. Misslungen ist die Privatisierung bei British Rail, gelungen dagegen bei der Post und Telekommunikation.
Allein die Wortwahl des Autors zeigt, wo er steht. Auf S.169 schreibt er von einer „Steuerschwemme der Nachkriegsjahrzehnte“ und auf S.181 steht das Wort „Speckphase.“ Dabei könnten wir die Sache auch umdrehen. Heute werden nicht genug Steuern eingenommen, um die Infrastruktur in Stand zu setzen.
Es gibt ein Kapitel „Bröckelnde Brücken.“ Die Autobahnbrücke in Genua ist erst nach Erscheinen des Buches eingestürzt.
Wir erfahren viele Kleinigkeiten, etwa das eine Bäuerin die Internetleitung zwischen Armenien und Georgien durchtrennt hat, aber wirklich Neues steht nicht im Buch.
Während ich den ersten Teil noch schnell, aber gerne gelesen habe, ärgerte ich mich im zweiten Teil mehr und mehr die Meinungslosigkeit des Autors.
Und so komme ich zurück zum Inhaltsverzeichnis: Die Kapitel sind noch in Unterüberschriften gegliedert, die sinnlos sind, da nach Lesen des Titel nicht klar ist, was im Unterkapitel behandelt wird.
Zu guter Letzt gibt es auf 23 Seiten eine „Aus-Leitung“ (welch ein Sprachwitz). Schon erwartbar stehen dort Sätze wie: „Die weitere Entwicklung ist daher kaum prognostizierbar.“ (S.286) und der letzte Satz (S.287): „Es wird daher sehr spannend zu beobachten sein, wie die Geschichte der Infrastruktur weitergeht.“
Ja, aber dann bitte auch mit einem spannenden Buch. Dieses hat nur 2 Sterne verdient.