Der deutsche Schriftsteller Hartmut Lange (Jg. 1937) befasst sich seit dreißig Jahren vorrangig mit Novellen und Geschichten; er kultivierte in dieser Zeit gewissermaßen diese literarische Form. Fast im Zweijahrestakt erschienen von ihm neue Kostproben seines Könnens.
Nun der Diogenes Verlag mit
„Am Osloer Fjord oder der Fremde“ einen weiteren Geschichtenband herausgebracht. In der…mehrDer deutsche Schriftsteller Hartmut Lange (Jg. 1937) befasst sich seit dreißig Jahren vorrangig mit Novellen und Geschichten; er kultivierte in dieser Zeit gewissermaßen diese literarische Form. Fast im Zweijahrestakt erschienen von ihm neue Kostproben seines Könnens.
Nun der Diogenes Verlag mit „Am Osloer Fjord oder der Fremde“ einen weiteren Geschichtenband herausgebracht. In der titelgebenden Geschichte greift der Autor die Covid-19-Problematik auf. Doch es braucht keinen Virus, um das Überleben der Menschheit zu bedrohen. Diese Einsicht macht er auf einer einsamen Insel weit im Norden. Die nächste Geschichte führt in eine Aufführung von Puccinis Oper „La Bohème“, wo ein Unbekannter der Titelheldin Briefe in der Garderobe hinterlässt. In „Die Absinthtrinkerin“ ist der Erzähler von Degas‘ Gemälde „Der Absinth“ fasziniert und erlebt eine Überraschung. Die abschließende Geschichte „Ein Schritt in die Abstraktion“ ist eher eine philosophische Betrachtung über die Wissenschaft, Religion und Aufklärung.
Langes Geschichten sind meist eine Mischung aus Geheimnis und Klarheit; er erzählt meist von unerhörten Begebenheiten. Trotzdem ist es keine aufregende Prosa, aber eine, die trotz ihrer Zugespitztheit und der Kürze zum Nachdenken anregt.