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Wenige Wochen vor seinem Tod im vergangenen Frühjahr schloss der Historiker Paul Boyer noch die Arbeit an seinem letzten Buch ab. Es führt in knapp hundertvierzig Seiten durch die amerikanische Geschichte von der vorkolonialen indianischen Vergangenheit bis zur Präsidentschaft von Barack Obama. Boyer hat über die Kolonialzeit genauso geforscht wie über die Kultur des frühen Atomzeitalters oder das Endzeitdenken in Amerika. Da sind die Erwartungen an eine Gesamtschau hoch. Dieser Einführungsband setzt auf lebendige Details und prägnante Zitate, aber auch auf manche allzu sehr dem Cliffhanger-Prinzip verpflichtete Überleitung. Zur Enttäuschung wird er wegen vieler Nachlässigkeiten, die ein renommierter Verlag wie Oxford hätte korrigieren müssen, um aus dem Buch des zuletzt schwer kranken Autors ein würdigeres Vermächtnis zu machen. So liest man von Angriffen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg auf "Dresden an der Donau" oder stolpert über Wiederholungen in den beiden Schlusskapiteln. Und der Kontinentalkongress von Philadelphia soll die weltberühmten Worte "Streben nach Glück" in die Unabhängigkeitserklärung eingefügt haben? Thomas Jefferson hätte gestaunt. (Paul S. Boyer: "American History". A Very Short Introduction. Oxford University Press, New York 2012. XIX + 161 S., Abb., br., 9,99 [Euro].)
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