Lässt mich nachdenklich zurück
Ein berührendes, intensives Buch, das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Und eines, das zeigt, wie wichtig Zuhören und echte Nähe sind.
Amokalarm hat mich stärker beschäftigt, als ich vorher gedacht hätte. Schon nach wenigen Kapiteln hatte ich das Gefühl, ganz
dicht an H.C. dranzustehen. Ich erkannte sein Zweifeln, seine Wut, seine Sehnsucht danach, einfach…mehrLässt mich nachdenklich zurück
Ein berührendes, intensives Buch, das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Und eines, das zeigt, wie wichtig Zuhören und echte Nähe sind.
Amokalarm hat mich stärker beschäftigt, als ich vorher gedacht hätte. Schon nach wenigen Kapiteln hatte ich das Gefühl, ganz dicht an H.C. dranzustehen. Ich erkannte sein Zweifeln, seine Wut, seine Sehnsucht danach, einfach verstanden zu werden. Der Roman zeigt sehr eindringlich, wie schnell ein junger Mensch zwischen Erwartungen, Trauer und Orientierungslosigkeit ins Rutschen geraten kann. Was mich besonders berührt hat, war die Verletzlichkeit hinter H.C.s Fassade. Er wirkt auf den ersten Blick stark und talentiert wie in Mathe. Und doch merkt man in jeder Zeile, wie tief die Risse gehen. Seine Versuche, Halt zu finden, und gleichzeitig die Angst, wieder enttäuscht zu werden, haben mich richtig mitgenommen. Auch Keira als Figur fand ich spannend: Sie ist nicht die „Retterin“, die man vielleicht erwarten würde, sondern jemand, der das Gefüge eher ins Wanken bringt. Das fühlt sich real an, weil Beziehungen im echten Leben eben nicht immer klar sind, sondern oft ambivalent. Der Schreibstil hat mich positiv überrascht. Er ist direkt, ehrlich und ohne künstliches Pathos. An vielen Stellen hatte ich das Gefühl, dass der Autor wirklich versteht, wie Jugendliche denken und fühlen, und wie überfordernd Schule, Familie und das eigene Innenleben manchmal werden können. Für mich ist Amokalarm kein typischer Spannungsroman, sondern ein Buch, das nachhallt. Man legt es nicht einfach zur Seite, sondern denkt darüber nach, wie viele Jugendliche sich vielleicht genauso hilflos fühlen ohne dass es jemand mitbekommt.