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Anti-Judaismus gilt als eine irrationale Abweichung vom westlichen Denkweg hin zu Freiheit, Toleranz und Fortschritt. David Nirenberg zeigt demgegenüber in seinem aufsehenerregenden Buch anhand zahlreicher - oft erschreckender - Belege von der Antike bis heute, dass die Distanzierung vom Judentum zum Kern des westlichen Denkens und Weltbilds gehört. Die Alten Ägypter verachteten ihre jüdischen Nachbarn als Fremde, die das Land angeblich im Dienste der Perser, Griechen oder Römer unterwanderten. Für die frühen Christen und Muslime waren die Juden Feinde der von Jesus oder Mohammed verkündeten…mehr

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Produktbeschreibung
Anti-Judaismus gilt als eine irrationale Abweichung vom westlichen Denkweg hin zu Freiheit, Toleranz und Fortschritt. David Nirenberg zeigt demgegenüber in seinem aufsehenerregenden Buch anhand zahlreicher - oft erschreckender - Belege von der Antike bis heute, dass die Distanzierung vom Judentum zum Kern des westlichen Denkens und Weltbilds gehört. Die Alten Ägypter verachteten ihre jüdischen Nachbarn als Fremde, die das Land angeblich im Dienste der Perser, Griechen oder Römer unterwanderten. Für die frühen Christen und Muslime waren die Juden Feinde der von Jesus oder Mohammed verkündeten Wahrheit. Spanische Inquisitoren strebten ebenso wie protestantische Reformatoren danach, ein heimliches Judentum aufzudecken und zu zerstören, von dem sie die Christenheit bedroht sahen. Die Aufklärung räumte mit diesem Feindbild keineswegs auf. Voltaire bekämpfte in Gestalt der Juden den Aberglauben, Kant die selbstverschuldete Unmündigkeit und Marx das Privateigentum. Die Gegner mit Juden zu identifizieren hat auch ohne reale Juden funktioniert. Aber immer wieder waren Juden (und nicht nur sie) reale Opfer eines Anti-Judaismus, der die Geschichte des Westens wie ein roter Faden durchzieht.

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Autorenporträt
David Nirenberg ist Professor für Geschichte an der University of Chicago und war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

David Nirenbergs Geschichte des "Anti-Judaismus" verfolgt das Motiv des Judenhasses bis weit vor die Prägung des Begriffes 'Antisemitismus' zurück, berichtet Jakob Hessing. In dreizehn chronologischen Kapiteln demonstriert der Mediävist, wie lange das Volk Israel schon als Kontrastfolie anderer Kulturen oder Religionen verwendet wird, die versuchen, ihre eigene Identität in einer abwertenden Distanzierung von den Juden zu konstituieren, erklärt der Rezensent. Besonders komplex ist dabei das Verhältnis zwischen Christentum und Judentum, weil die christliche Kirche sich von ihren jüdischen Wurzeln emanzipieren will, aber es nicht kann, so Hessing.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein reichhaltiges Werk der Ideengeschichte von der Antike bis zur deutschen Zeitgeschichte ."
Norbert Copray, Publik-Forum, 20. November 2015

"Ein erhellendes und deprimierendes Buch.
Alan Posener, Die Welt, 16. Mai 2015

"Materialreich und brillant."
Helmut König, Neue Zürcher Zeitung, 13. Mai 2015